Categories: Management

US-Gesetzesvorschlag erlaubt Steuern auf E-Mail

Der vom US-Repräsentantenhaus letzte Woche mit überragender Mehrheit angenommene Entwurf sei nach Ansicht des Senators Ron Wyden in seiner Sprache mehrdeutig verfasst. In einem zweiseitigen Bericht erklärt der von ihm beauftragte Congressional Research Service (CRS) die Gefahren der Gesetzesvorlage, die eigentlich dazu gedacht ist, das Steuermoratorium für Internetdienste zu verlängern.

Laut des CRS-Berichtes ermöglicht die von den Politikern geforderte strenge Definition des Begriffes ‘Internetzugang’ eine E-Mail-Steuer. “Die vom Repräsentantenhaus angenommene Definition verlängert zwar den Steuerbann für zahlreiche Internetdienstleistungen, benennt aber lediglich beabsichtigte, beziehungsweise direkte Dienste, welche vom Internetprovider angeboten werden”, heißt es in dem CRS-Statement.

Diese Formulierung ermöglicht die Besteuerung kommerzieller Dienste, die nicht direkt vom Provider des Internetzuganges angeboten werden. Als Beispiel nennt der Bericht einen bezahlten E-Mail-Dienst, der von einem anderen Provider als dem ISP stammt. Die Steuerbefreiung würde in diesem Fall nicht für den E-Mail-Dienst gelten.

Zusätzlich warnt der Bericht vor weiteren Ausnahmen, die verschiedene Audio- und Video-Dienste betreffen könnten, die das Internet-Protokoll nutzen. “Ich kenne kein Mitglied des Senates, das sich so etwas wirklich wünscht”, erklärte Senator Wyden.

Wyden fordert deshalb seine Kollegen auf, stattdessen den von ihm im Frühjahr unterstützten Gesetzesentwurf zu nutzen, der ein permanentes Besteuerungsverbot vorsieht und auf die ursprüngliche Definition des Begriffes Internetzugang zurückgreift. Unter diesem Gesetz sei “das Internet gewachsen und aufgeblüht”, argumentierte Wyden.

Aber dieser Entwurf ist bei Wydens demokratischen Kollegen umstritten. Diese bevorzugen meist eine zeitlich begrenzte Lösung, um den Bundesstaaten die Möglichkeit zu geben, angesichts der sich veränderten Technologien neue Einnahmequellen zu finden.

Aktuell sieht es jedoch so aus, als könnten sich Demokraten und Republikaner nicht einmal auf einen Zeitplan für eine Abstimmung einigen. Während die Republikaner eine Abstimmung noch in dieser Woche anstreben, wollen die Demokraten nächste Woche darüber abstimmen lassen, ob der Senat eine Verlängerung oder den unbefristete Steuerbann wünscht. Erst danach solle man über den eigentlichen Gesetzentwurf entscheiden.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Kubernetes in Cloud-Umgebungen

Ein elementarer Bestandteil einer effektiven Cloud-Strategie ist nach erfolgter Implementierung die künftige Verwaltung des Dienstes.

3 Tagen ago

Aras erweitert seine PLM-Plattform

Die Neuerungen sollen den Digital Thread, die Low-Code-Entwicklung, die Visualisierung komplexer Baugruppen und das Lieferantenmanagement…

3 Tagen ago

Manufacturing-X: Zurückhaltung überwiegt

Eine Bitkom-Umfrage attestiert der Datenraum-Initiative des Bundes hohe Bekanntheit in der Industrie. Doch noch ist…

3 Tagen ago

Ransomware „Marke Eigenbau“

Ransomware-as-a-Service ist ein lukratives Geschäft und in den Händen professionell organisierter Gruppen. Jetzt können Kriminelle…

4 Tagen ago

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

5 Tagen ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

6 Tagen ago