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Seagate zieht die Notbremse

Verwirklicht der Konzern tatsächlich seine Schließungspläne, entspräche dies einer Entlassung von 1,5 Prozent der globalen Gesamtbelegschaft. Aus Analystenkreisen heißt es indes, dass die aktuelle Stilllegung als ein Teil der gegenwärtigen Restrukturierungen des Konzerns zu bewerten ist.

Bei der geplanten Schließung handelt es sich um ein erst vor zehn Jahren eröffnetes Werk, in dem bislang sogenannte Nickel-Aluminium-Substrate für Festplattenbeschichtungen hergestellt wurden. Begründet wurden die aktuellen Maßnahmen damit, dass die Fortführung der Produktion in der nordirischen Anlage wirtschaftlich keinen weiteren Sinn mehr macht und andernorts wesentlich günstiger produziert werden könne. Als Argumentationsstütze, das britische Werk zu schließen, verweist Seagate auf den gesteigerten Produktionsoutput vergleichbarer Fabriken in Singapur und Malaysia. Zudem seien die Preise bei Zulieferern deutlich gefallen, worunter die Wirtschaftlichkeit gelitten habe, so Seagate.

Bisher galt das von der Schließung bedrohte Werk in Limavady als Vorzeigeprojekt, mit dem sogar die Regionalregierung für die Ansiedlung weiterer Hightech-Unternehmen geworben hatte. Laut der damals angedachten Strategie sollten auf diesem Weg rund 54.000 neue Arbeitsplätze im IT-Bereich entstehen. Das Einstellen der Seagate-Produktion bedeutet für die Stadt einen schweren Schlag, da die Region bereits über eine hohe Arbeitslosigkeit verfügt und Seagate mit rund 2100 Beschäftigten der viertgrößten Arbeitsgeber in Nordirland ist. Zudem flossen durch eine Auftragsvergabe der beiden Werke bislang rund 85 Millionen Euro in die wirtschaftlich schwache Region.

Silicon-Redaktion

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