Neuer Polizeifunk kommt von Siemens

Im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelt Siemens Enterprise Communications als Generalunternehmer ein Kryptoreferenzsystem.

Dieses basiert auf einer Referenzleitstelle aus ‘HiPath Command & Control Center’, mehreren Referenz-Handfunkgeräten sowie Testplänen. Ende des Jahres soll das System fertig sein. Dann wird überprüft, ob die neuen Endgeräte die Anforderungen des BOS-Kryptosystems erfüllen und interoperabel zu Geräten anderer Hersteller sind. Als Ergebnis der Prüfung wird ein Zertifikat vergeben. Dieses ist für die Hersteller der neuen Funkgeräte entscheidend, denn zum Einsatz im deutschen BOS-Netz kommen nur Geräte, die ein solches Zertifikat tragen.

Die Verschlüsselung der ein- und ausgehenden Daten- und Sprachnachrichten ist ein essentieller Bestandteil des neuen digitalen Behördenfunknetzes. Zur Anwendung kommt dabei eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit der Sicherheitskarte. Die Sicherheitskarte übernimmt dabei zusätzlich noch weitere Funktionen, etwa die Authentisierung gegenüber dem Netz.

Motorola entwickelt die erforderlichen Referenz-Funkgeräte. Das Unternehmen konnte bereits im Jahr 2003 im Rahmen eines Pilotsystems in Aachen die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, basierend auf dem BSI-Konzept, zeigen. Ergänzt wird das Entwicklungsteam von der Firma secunet, die das Zulassungskonzept erstellt. Schließlich sichert T-Systems die Kopplung des Kryptosystems an die zu entwickelnden Komponenten mit ab.

Der neue Digitalfunk der BOS, zu der Polizei, öffentliche Feuerwehren, Katastrophenschutzbehörden, Rettungsdienste und -organisationen, das Technische Hilfswerk und der Zoll gehören, soll bis zum Jahr 2011 flächendeckend in Deutschland eingeführt werden. Es soll sich durch Abhörsicherheit und eine höhere Verfügbarkeit auszeichnen. Außerdem sind Einzel- und Gruppenrufe, das Telefonieren im Netz, der Versand und Empfang von Kurzmitteilungen sowie die Übertragung von Daten zum Beispiel für Fahndungsabfragen möglich. Als Standard wird der digitale Bündelfunk TETRA genutzt.

Silicon-Redaktion

View Comments

  • Von Siemens? Na dann wird es sicher ein technologisches Highlight werden
    als Partner fehlen dann nur noch die Telekom, T-Systems, und um das Desaster zu vervollständigen: die DB als Logistiker.
    Der Polizei und allen angeschlossenen Behörden: unser herzlichstes Beileid.
    Aber diese Ausschreibung wurde wenigstens dieses eine mal ohne Korruption gewonnen?

    Allerdings, meine Hand würde ich dafür nicht ins Feuer legen.
    Ein Schelm, der Schlimmes dabei denkt.
    Carpe Diem
    CEO

Recent Posts

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

19 Stunden ago

Studie: KI-Technologie unverzichtbar für zukunftsfähige Paketlogistik

Mit KI können Unternehmen der Paketbranche Prozesse optimieren, Kosten einsparen und sich zukunftssicher aufstellen.

19 Stunden ago

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

2 Tagen ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

2 Tagen ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

4 Tagen ago

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

6 Tagen ago