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Analysten zweifeln am Intel-McAfee-Deal

Intels Lösungsansatz: Sicherheit muss in Silizium gegossen werden. McAfee-CTO George Kurtz hoffe damit, “im Spiel mit den bösen Jungs die Spielregeln zu ändern”. Forrester-Experte Jaquith sieht den Vorteil für Intel darin, dass das Unternehmen nicht mehr nur ein austauschbarer Chip-Fertiger, sondern Lieferant tief integrierter Systeme werden kann.

Das, so ergänzt Gartner-Experte Walder, sei wohl auch Intels Ziel bei der Übernahme des Embedded-Spezialisten Wind River im Jahr 2009 gewesen. Indem nun nochmal nachgelegt wird, räume Intel indirekt ein, dass die vorhandene Technologie nicht ausreicht. Einige weitere, kleinere Zukäufe hält Walder für möglich, eine größere Einkaufstour glaubt er jedoch ausschließen zu können.

Die Strategie, funktionelle Erweiterungen des Kernproduktes zu liefern, um Käufer zu Upgrades zu bewegen, habe McAfee jahrelang erfolgreich praktiziert, so Jaquith: Der Viren-Scanner wurde nach und nach um eine Firewall, Anti-Spyware, Data Leak Prevention, Host Intrusion Prevention und einiges mehr ergänzt. “Was McAfee mit dem Desktop getan hat, will Intel künftig ‘inside’ seines Siliziums tun.”

Die Sache habe aber auch Haken: Weder Intel noch McAfee hätten im gemeinsam angestrebten Markt für mobile Geräte bisher Großes geleistet. Intel wurde von ARM die Butter vom Brot genommen. McAfee habe sich erst in den vergangenen Monaten mit kleinen Übernahmen (Trust Digital und TenCube) dorthin orientiert. Auch für den avisierten Markt für eingebettete Systeme, etwa in Autos oder Fernsehgeräten, musste McAfee im Mai 2009 mit SolidCore Technologie zukaufen. “McAfee gebührt Anerkennung dafür, bei seinem denken die PC-Box verlassen zu haben, aber die Ausführung der Ideen steht vorsichtig gesagt, erst ganz am Anfang”, so Jaquith.

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Silicon-Redaktion

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