Goldman Sachs verkauft Facebook-Anteile nur im Ausland

Da die Offerte von Facebook-Aktien so viel öffentliche Aufmerksamkeit bekommen habe, sei nicht mehr sicher, dass das Angebot in den USA rechtlich einwandfrei abgeschlossen werden könne, erklärte die Bank. Die Anteile an dem weltweit erfolgreichsten sozialen Netzwerk würden nur noch im Ausland angeboten.

Wie das Wall Street Journal berichtet, hat die US-Börsenaufsicht SEC Goldman Sachs darauf hingewiesen, dass der Grad der Berichterstattung nicht den Regeln einer Privatplatzierung entspreche. Das Wall Street Journal vermutet, dass Goldman Sachs Ermittlungen von Regulierungsbehörden befürchtet. Nach Angaben der Investmentbank geht die Entscheidung aber nicht auf eine Forderung der Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission oder einer anderen Partei zurück.

Goldman geht nun über ein Verbot des Verkaufs an US-Anleger möglichen Gerichtsverfahren aus dem Weg. Hintergrund: Der Weiterverkauf der Anteile durch die Bank an vermögende Kunden erfolgt als sogenannte Privatplatzierung, die dem Unternehmen nur minimale Publizitätspflichten und dem Investor kaum Rechte einräumt. Ihr gegenüber steht ein öffentliches Angebot mit umfangreichen Transparenz-Pflichten für Unternehmen und Rechten der Investoren.

Hauptvoraussetzung für eine Privatplatzierung im Sinne des strengen US-Wertpapierrechts ist, dass alle Kunden den gleichen Informationsstand haben und die Papiere nur im Rahmen bestehender Kundenbeziehungen ausgegeben werden. Ein Unternehmen darf potenzielle Investoren nicht kalt akquirieren, etwa per Brief, Telefon oder E-Mail. Letzteres hatte Goldman getan. Zudem darf es nicht auf externe Interessenten zugehen.

Goldmann Sachs und ein russischer Investor hatten vor kurzem Facebook-Anteile im Wert von 500 Millionen Dollar gekauft. Die Bank wollte zudem Anteile im Wert von 1,5 Milliarden Dollar an Facebook, das nicht an der Börse notiert ist, an private Anleger verkaufen. Wie das Wall Street Journal berichtet, liegen Goldman Sachs bereits Aktienorders in Höhe von insgesamt sieben Milliarden Dollar vor. Besonders hoch sei die Nachfrage in China.

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Silicon-Redaktion

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