WebGL ist für Microsoft ein Sicherheitsrisiko

Damit sterben zumindest vorübergehend die Hoffnungen von WebGL-Befürwortern, dass die Technik zu einem Standard werden könnte, der sich in modernen Web-Browsern findet. Für Entwickler ergeben sich vor allem Probleme bei der Erstellung einheitlicher webbasierter Anwendungen und Spiele.

Die Sicherheit von WebGL als Ganzes sei auch von OEM-Treibern abhängig, heißt es weiter in dem Blogeintrag. Daraus ergäben sich Sicherheitsanforderungen, um die sich die Anbieter bisher nie hätten kümmern müssen. “Obwohl es möglich sein sollte, einige dieser Risikofaktoren in einem gewissen Umfang zu begrenzen, ist die große Angriffsfläche, die WebGL bietet, beunruhigend.”

Darüber hinaus hat Context Information Security vor einer weiteren Lücke in WebGL gewarnt, die es Websites ermögliche, einen Screenshot von einem Rechner eines Firefox-Nutzers zu machen. Auf die im Mai gemeldete Anfälligkeit habe Mozilla bisher nur unzureichend reagiert. “Context empfiehlt von daher, dass Nutzer und Systemadministratoren WebGL deaktivieren”, schreibt das Unternehmen in seinem Blog.

WebGL wurde ursprünglich von Mozilla entworfen und von der Khronos Group – ein Non-Profit-Konsortium aus Firmen wie Google, Apple, Intel und Mozilla – zu einem Standard weiterentwickelt. WebGL ist eine Bibliothek für Grafiken, die die Funktionalität von JavaScript erweitert und ohne Plug-ins die Erstellung von 3D-Abbildungen innerhalb eines Browsers ermöglicht. Die Technik wird derzeit von Chrome, Firefox oder Safari unterstützt.

Khronos hat die Bedenken gegenüber WebGL zurückgewiesen. Alle Browser-Anbieter arbeiteten derzeit noch daran, die Konformitätstests für WebGL zu erfüllen, sagte der Sprecher Jonathan Hirshon. Bis dahin gelte das Feature als experimentell. Das Screenshot-Problem sei zudem auf den Mozilla-Browser beschränkt und werde in Firefox 5 gelöst.

Trotz der Opposition durch Microsoft ist es unwahrscheinlich, dass OpenGL verschwinden wird. Wichtige Unterstützer sind Apple und Google. Im Gegensatz zu Windows-PCs haben deren Produkte – Macs und Chromebooks – nicht mit einer großen Anzahl unterschiedlicher Hardware-Komponenten zu kämpfen, die eine Beseitigung von Anfälligkeiten erschweren. Gleiches gilt für die kommende Smartphone-Generation. Auch deren Anbieter sind es gewohnt, dass Microsoft nicht unbedingt auf ihrer Seite steht.

WebGL ist eine Voraussetzung, um Google Body-Browser verwenden zu können.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Kubernetes in Cloud-Umgebungen

Ein elementarer Bestandteil einer effektiven Cloud-Strategie ist nach erfolgter Implementierung die künftige Verwaltung des Dienstes.

2 Tagen ago

Aras erweitert seine PLM-Plattform

Die Neuerungen sollen den Digital Thread, die Low-Code-Entwicklung, die Visualisierung komplexer Baugruppen und das Lieferantenmanagement…

2 Tagen ago

Manufacturing-X: Zurückhaltung überwiegt

Eine Bitkom-Umfrage attestiert der Datenraum-Initiative des Bundes hohe Bekanntheit in der Industrie. Doch noch ist…

2 Tagen ago

Ransomware „Marke Eigenbau“

Ransomware-as-a-Service ist ein lukratives Geschäft und in den Händen professionell organisierter Gruppen. Jetzt können Kriminelle…

3 Tagen ago

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

4 Tagen ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

5 Tagen ago