Facebook führt neue Richtlinie ein – Abstimmung gescheitert

Facebook hat wie erwartet die Neufassungen der Erklärung der Rechte und Pflichten sowie der Datenverwendungsrichtlinie eingeführt. Sie sind ab sofort gültig. Unter anderem schafft das Social Network damit die 2009 eingeführte Mitgliederbefragung wieder ab. Die Abstimmung über die geplanten Änderungen war zuvor erneut an der geforderten Wahlbeteiligung von 30 Prozent gescheitert.

“Ein externer Prüfer hat die Endergebnisse überprüft und bestätigt”, schreibt Elliot Schrage, Vice President für Public Policy, Kommunikation und Marketing, in einem Blogeintrag. “Von den 668.872 Personen, die an der Abstimmung teilgenommen haben, haben 589.141 die Beibehaltung unserer bestehenden Erklärung der Rechte und Pflichten und der Datenverwendungsrichtlinie empfohlen.” Das Ergebnis habe aber wegen der Beteiligung von unter einem Prozent lediglich einen beratenden Charakter.

Statt einer Befragung will Facebook nun neue Möglichkeiten schaffen, Rückmeldungen von Mitgliedern zu künftigen Regeländerungen einzuholen. “Uns ist bewusst, dass viele von euch unbedingt den Beteiligungsaspekt unseres Verfahrens zur Regelung der Seitennutzung beibehalten wollen. Das wollen wir auch”, heißt es weiter in Schrages Blogeintrag. “Für uns steht ein sinnvoller Dialog mit unserer Community über unser Benachrichtigungs- und Kommentarverfahren auch in Zukunft im Mittelpunkt unserer Bemühungen.” Ziel sei es, das Verfahren weiterentwickeln, um “die Einbindung der Nutzer zu maximieren.”

Auch frühere Mitgliederbefragungen waren an einer zu geringen Beteiligung gescheitert. Allerdings erhielten mit Ausnahme der letzten Abstimmung nur die Nutzer Hinweise aus anstehende Entscheidungen, die Facebooks “Site Governance”-Seite folgten oder ein “Gefällt mir” in der Timeline ihrer Freunde bemerken.

Dieses eine Mal wurde eine E-Mail-Benachrichtigung an alle Mitglieder versandt, die aber viele nicht erhalten haben, wie aus Kommentaren zu Schrages Blogeintrag hervorgeht. Andere kritisieren, dass der darin enthaltene Link zur Abstimmung nicht funktionierte. “Na ja, wirklich rund und fair war das wirklich nicht. Man organisiert eine Abstimmung so, dass sie schiefgeht, und stellt danach fest, dass sie schiefgegangen ist”, schreibt ein Nutzer. Ein anderer wirft dem Social Network vor, das eindeutige Votum seiner Mitglieder einfach zu ignorieren.

[mit Material von Donna Tam, News.com]

Tipp: Sind Sie ein Facebook-Experte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Redaktion

Recent Posts

Kubernetes in Cloud-Umgebungen

Ein elementarer Bestandteil einer effektiven Cloud-Strategie ist nach erfolgter Implementierung die künftige Verwaltung des Dienstes.

3 Tagen ago

Aras erweitert seine PLM-Plattform

Die Neuerungen sollen den Digital Thread, die Low-Code-Entwicklung, die Visualisierung komplexer Baugruppen und das Lieferantenmanagement…

3 Tagen ago

Manufacturing-X: Zurückhaltung überwiegt

Eine Bitkom-Umfrage attestiert der Datenraum-Initiative des Bundes hohe Bekanntheit in der Industrie. Doch noch ist…

3 Tagen ago

Ransomware „Marke Eigenbau“

Ransomware-as-a-Service ist ein lukratives Geschäft und in den Händen professionell organisierter Gruppen. Jetzt können Kriminelle…

4 Tagen ago

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

5 Tagen ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

6 Tagen ago