Neues zu Intels Many-Integrated-Core-Architektur

Intel will aus einem sperrigen Koprozessor oder Accelerator eine Many Integrated Cores Architektur machen, die auch als normaler Prozessor fungieren kann. Quelle: Intel

Aktuell vertreibt Intel den Koprozessors Xeon Phi. Jetzt hat Intel mit “Knights Landing” eine Neuauflage angekündigt. Den direkten Vorgänger, den ersten Xeon Phi (Codename “Knights Corner”), hatte Intel Ende 2012 vorgestellt. Und der Koprozessor ist derzeit unter anderem im Weltweit schnellsten Supercomputer-System Tianhe-2 aktiv.

Der Xeon Phi kann allerdings als Koprozessor nur eine reguläre CPU ergänzen, mit dem er über die Schnittstelle PCI-Express verbunden ist. Damit unterscheidet sich Xeon Phi nur geringfügug von den Beschleunigern der Konkurrenten, wie etwa Nvidias Tesla oder AMDs FirePro.

Während Knights Corner in 22 Nanometer gefertigt wird, sieht Intel für Nachfolger Knights Landing einen Prozess mit 14 Nanometer vor. Er soll Tri-Gate-Transistoren der zweiten Generation nutzen und als Koprozessor aber auch als Host-Prozessor (also als CPU) verfügbar sein.

Letzteres hat den Vorzug, dass Intel eine homogene Many-Core-Plattform für eine Vielzahl von Geräten anbieten kann – von der Workstation bis hin zum Supercomputer. “Es wird die Leistung eines Beschleunigers haben, aber für Entwickler sieht es aus, wie eine herkömmliche CPU”, so Raj Hazra, Vice President der Data Center Group und General Manager der Technical Computing Group bei Intel. “Damit vereinen wir das Beste aus beiden Welten.”

Gleichzeitig wird Knights Landing als PCIe-Karte verfügbar sein. Damit können Systeme, die heute Knights Corner (Xeon Phi) nutzen, einfach mit dem Nachfolger aktualisiert werden.

Die zweite große Neuerung ist die Speicherarchitektur: Knights Landing bringt eine relativ große Menge an “Near Memory” mit großem Durchsatz als Teil der CPU mit. Damit können die Ladezeiten für Informationen im Arbeitsspeicher reduziert werden. Dieser Speicher ergänzt den üblichen DDR-Speicher auf dem Mainboard, den Intel “Far Memory” nennt. Die Kapazität teilt Intel derzeit nicht mit, dennoch verspricht Hazra, dass es “ausreichend Kapazität für bedeutende Arbeitslasten” geben werde.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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Redaktion

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