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3D-Drucker erobern 2015 als Weihnachtsgeschenk den Massenmarkt

3D-Drucker werden zwar schon schon viele Jahre angeboten, in den vergangenen drei Jahren hat er jedoch verstärkt Aufmerksamkeit erfahren. Dafür gibt es zwei wesentliche Gründe: Einmal kamen viele und zum Teil sehr günstige Modelle für Bastler und ambitionierte Heimanwender auf den Markt, zum anderen haben auch große Firmen – neben Hewlett-Packard zum Beispiel auch Dell und Ricoh, aber auch Anbieter aus ganz anderen Bereichen, zum Beispiel Autodesk, das Segment für sich entdeckt und Vorbereitungen getroffen, um von künftigem Wachstum zu profitieren.

Dadurch steigen die Erwartungen ingesamt. Im Oktober hat zum Beispiel Gartner seine zuvor nach unten korrigierte Einschätzung zum 3D-Druckermarkt wieder revidiert und einen optimistischeren Ausblick für 2015 gegeben. An der früher abgegeben Prognose, dreidimensionales Drucken sei schon 2016 Mainstream, hielt Gartner jedoch nicht fest.

Beim Da Vinci 1.0 wird das Druckmaterial über Cartdriges zugeführt – ein weiterer Schritt zum “Erwachsenwerden” des Marktes (Bild: OMTEC).

Die Marktbeobachter von Canalys haben aus den ihnen vorliegenden Zahlen zwar ein enormes Umsatzwachstum errechnet, ihnen zufolge wird das allerdings weniger auf den Verkauf von 3D-Printern zurückzuführen sein, als vielmehr auf den Umsatz mit Verbrauchsmaterialien. In absoluten Zahlen rechnet Gartner für 2015 mit etwas über 217.000 verkauften 3D-Druckern, 2018 gehen die Analysten dann von etwas über 2,3 Millionen Stück aus.

Im Rahmen einer Panel-Diskussion beim Start-up-Wettbewerb CODE_n auf der CeBIT bremsten Experten allzu überschwängliche Euphorie jedoch etwas. Es gelte einerseits, den 3D-Druck “zu entmystifizieren” und tatsächlich sinnvolle, zukunftsträchtige Anwendungsgebiete von reinen Spielereien zu unterscheiden. Andererseits gebe es nach wie vor Potenziale, die noch nicht erkannt oder noch nicht ausgeschöpft wurden.

Neben industriellen Lösungen bedeute das auch das “Erwachsenwerden” des Markts für Normalverbraucher, vielleicht ähnlich der Entwicklung bei Tintenstrahldruckern in den 1990er Jahren. Im Gespräch mit ITespresso.de prognostiziert Markus Heinen, Chef der Strategieabteilung Europa der Unternehmensberatung EY (ehemals Ernst & Young), sogar, dass 3D-Drucker sich 2015 als ein Trend-Weihnachtsgeschenk etablieren. Mehr dazu erklärt Heinen im Interview mit ITespresso.


Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

View Comments

  • Na super, noch mehr Rohstoffverschwendung, als ob nicht schon genug Kunstoffe aller Art im Abfall landen, werden die Mülltonnen von Hinz und Kunz nun auch mit allerlei Fehldrucken bestückt.
    Ich geb der Welt noch 50 Jahre, dann ist Schicht im Schacht.

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