KMUs suchen digitale Messekonzepte

Zwei von drei Geschäftsleuten beklagen Rückgang von Geschäftskontakten als Folge der Pandemie.

Visable hat zusammen mit der Macromedia Hochschule Hamburg eine Online-Befragung zu den aktuellen Bedürfnisse des Mittelstands in Bezug auf Messen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: Der Wegfall von Präsenzmessen hat nicht nur die Messewirtschaft selbst belastet: Er hat zu einem Rückgang der eigenen Geschäftskontakte geführt, sagen zwei Drittel der befragten Mitarbeiter aus vorwiegend kleinen und mittleren Unternehmen. Konkret schätzen sie, dass sich die Zahl ihrer Kontakte im Vergleich zu 2018 um fast ein Viertel (23 Prozent) reduziert hat.  Besucher von Messen gaben an, dass die wichtigsten Ziele von Messebesuchen die  Anbahnung von Kontakten (44 Prozent) und Wissenserweiterung (43 Prozent) sind. Bei den Ausstellers stehen persönlichen Gespräche (97 Prozent) als Grund gab oben, danach folgt die Stärkung des Kundenvertrauens (63 Prozent). Barrieren müssen dringend abgebaut werdenDigita

Diese Bedürfnisse sehen die Studienteilnehmer bei den bisher vorhandenen digitalen Messe-Alternativen nur unzureichend erfüllt. Obwohl 42 Prozent bereits an Live-Webinaren teilgenommen und 38 Prozent digitale Plattformen und Marktplätze genutzt haben. Die Erfahrungen mit digitalen Messealternativen sind insgesamt aber eher negativ, es gibt deutliche Barrieren für die Akzeptanz hybrider und virtueller Modelle. Besonders vermissen die Befragten dort den persönlichen Kontakt und die Gespräche. 29 Prozent der Befragten geben außerdem an, dass es einfach noch keine ideale Plattform für digitale Messen gebe.

Peter F. Schmid, CEO von Visable: „18 Prozent der Befragten nennen die fehlende Digitalisierung im Unternehmen als Hindernis für virtuelle Messemodelle. Das zeigt einmal mehr, dass wir bei der digitalen Transformation in Deutschland endlich den Turbo zünden müssen. Und: 21 Prozent der Befragten sehen eine fehlende Motivation der Mitarbeiter, sich auf digitale Messen einzulassen.“  Schmid sieht für Messen einen dringenden Handlungsbedarf: „Nach zwei Jahren Pandemie ist es endgültig an der Zeit, funktionierende digitale Modelle für Messen zu entwickeln. Virtuelle und hybride Messen sind ökonomisch und ökologisch zeitgemäßer als die reine Rückkehr zum ‚Business as usual‘ mit Präsenzmessen.“Aufbau von echten Gesprächen ermöglichen

Einzelne Studienteilnehmer formulierten im Rahmen der Umfrage bereits ihre eigenen Wünsche für digitale Messe-Alternativen: Es müsse ein einheitliches System für die Bereitstellung der Inhalte geben, „so dass man sich nicht jedes Mal mit einem neuen oder anderen System auseinandersetzen muss.“ Der persönliche Faktor müsse auch adäquat in den digitalen Raum übertragen werden, ein „Aufbau von echten Gesprächen“ möglich sein. 

Zur StudieDie Untersuchung wurde von der Hochschule Macromedia Hamburg im November 2021 als Online-Befragung durchgeführt. Visable verteilte den Fragebogen an Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Insgesamt nahmen 375 Personen im Namen ihres Unternehmens an der Befragung teil.