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Firefox verbessert Schutz vor Tracking-Cookies

Mozilla hat eine neue Funktion für seinen Browser Firefox freigeschaltet, die verhindern soll, dass Tracking-Unternehmen per Cookies das Surfverhalten von Nutzern websiteübergreifend verfolgen. Der sogenannte vollständige Cookie-Schutz beschränkt Cookies auf die Website, auf der sie erstellt wurden.

„Beim vollständigen Cookie-Schutz wird für jede Website, die Du besuchst, eine eigene Keks-Dose angelegt“, beschreibt Mozilla die neue Funktion in einem Blogeintrag. Diese separaten Cookie-Speicher – Mozilla spricht von Sammelstellen – sind jeweils einer einzelnen Website zugeordnet. Diese Beschränkung soll auch für Inhalte von Drittanbietern gelten, die in eine Website eingebettet sind.

„Keine andere Website kann also in die Keks-Dose greifen, die nicht zu ihr gehört – und ergo nicht herausfinden, was die Cookies der anderen Websites über Dich wissen. Das befreit Dich von invasiven Anzeigen und verringert die Menge an Informationen, die Unternehmen über Dich sammeln.“

Ein Vorteil der neuen Funktion ist Mozilla zufolge, dass Tracking-Cookies weiterhin bestimmte Zwecke erfüllen können, wie beispielsweise genaue Analysen von Websites.

Der vollständige Cookie-Schutz soll zudem eine Schwachstelle des 2018 eingeführten Schutzes vor Aktivitätenverfolgung beheben. Diese Funktion blockiert Tracking-Cookies anhand einer von Mozilla gepflegten Liste. Cookie-Anbieter, die nicht auf der Liste stehen, können weiterhin die Aktivitäten von Nutzern verfolgen. Gleiches gilt für Tracker, die ihre Tracking-Domäne ändern und somit nicht mehr auf der Liste stehen. Der vollständige Cookie-Schutz funktioniere jedoch unabhängig von einer Liste, so Mozilla weiter.

„Internetnutzerinnen und -nutzer stecken heute in einem Teufelskreis fest, in dem ihre Daten ohne ihr Wissen gesammelt, verkauft und zur Manipulation verwendet werden. Der vollständige Cookie-Schutz durchbricht diesen Kreislauf, indem er Menschen an die erste Stelle setzt, ihre Privatsphäre schützt, ihnen eine Wahlmöglichkeit gibt und Big Tech von den Daten abschneidet, die sie jeden Tag sammeln“, kommentiert Marshall Erwin, Chief Security Officer bei Mozilla. „Die Funktion bietet den bisher stärksten Schutz der Privatsphäre in Firefox und ist der Höhepunkt jahrelanger Arbeit mit dem Ziel, das Tracking im Internet einzudämmen.“

In einer Pressemitteilung weist Mozilla zudem darauf hin, dass der heutige Patchday von Microsoft ein Update enthält, dass den voreingestellten Browser auf Edge zurücksetzt. Mozilla empfiehlt, nach Installation der Juni-Updates die Einstellung für den Standardbrowser zu prüfen und gegebenenfalls wieder an den persönlich bevorzugten Browser anzupassen.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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