Produktionssysteme in der Industrie weniger geschützt als IT-Systeme

Fertigungsunternehmen investieren mehr in die Cybersicherheit ihrer IT-Systeme als in die der eigentlichen Produktionssysteme. Dies ist eines der Ergebnisse der jüngsten Smart Manufacturing-Umfrage des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Information Services Group (ISG). Die Befragung zeigt zudem, dass es häufig nicht die IT-Abteilung ist, die Smart Manufacturing-Initiativen vorantreibt, sondern vielmehr Führungskräfte, die für die Lieferketten, die Produktion und die Produktentwicklung zuständig sind, sowie der Chief Technology Officer (CTO).

Bei der Einführung von Smart Manufacturing stehen Fertigungsunternehmen vor großen Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit. Die Umstellung von der herkömmlichen auf eine „smarte“ Fertigung erfordert eine umfangreiche IT-Infrastruktur und Software, um vorher nicht verbundene Systeme an das Unternehmensnetzwerk oder das Internet anzuschließen – von speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS), die ganze Montagelinien steuern, bis hin zur Steuerung einzelner Maschinen.

Die Risiken sind dabei groß, denn nur sehr wenige der alten Betriebssysteme weisen moderne sicherheitsorientierte Strukturen auf. Sobald diese Systeme mit den IT-Netzwerken eines Unternehmens verbunden werden, vergrößert sich die Angriffsfläche für Cyberangriffe. Derzeit ist die IT-Abteilung oft noch außen vor, wenn es um das Erkennen und die Abwehr dieser Bedrohungen geht. ISG empfiehlt jedoch, die IT systematisch zu involvieren, wenn die Auswirkungen der neuen Geschäftsmodelle und Technologien auf die Cybersicherheit bewältigt werden.

Roger Homrich

Recent Posts

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

22 Stunden ago

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

3 Tagen ago

Siemens automatisiert Analyse von OT-Schwachstellen

Bedienpersonal von Fertigungsanalagen soll mögliche Risiken auch ohne Cybersecurity-Fachwissen erkennen und minimieren können.

4 Tagen ago

Cyberabwehr mit KI und passivem Netzwerk-Monitoring

Schiffl IT: Anomalien im Netzwerkverkehr und in den Systemen in Echtzeit identifizieren.

6 Tagen ago

Zero Trust bei Kranich Solar

Absicherung der IT-Infrastruktur erfolgt über die Zero Trust Exchange-Plattform von Zscaler.

6 Tagen ago

KI in der Medizin: Mit Ursache und Wirkung rechnen

Maschinen können mit neuen Verfahren lernen, nicht nur Vorhersagen zu treffen, sondern auch mit kausalen…

7 Tagen ago