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Im Blindflug in Richtung Nachhaltigkeit

Fast zwei Drittel der deutschen Unternehmen wollen bis spätestens 2035 klimaneutral sein. Das ist eine gute Nachricht und das Ergebnis einer im Auftrag von Microsoft durchgeführten repräsentativen Umfrage von YouGov unter rund 1.000 Führungskräften und 1.600 Arbeitnehmenden zum Stand der Nachhaltigkeit in deutschen Unternehmen.

Die schlechte Nachricht: Es hapert bei der Umsetzung. Zwar überwachen mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Unternehmen die eigenen CO2-Emissionen, doch erst 16 Prozent verfügen über eine detaillierte Datenbasis dafür. 19 Prozent der Entscheider glauben sogar, ganz ohne Daten als Basis ihrer Maßnahmen für Nachhaltigkeit auszukommen.

Nachhaltigkeitstrategien brauchen Daten

Nachhaltigkeit sei ein Datenthema. Nur was sich messen lasse, könne auch gezielt gemanagt werden, sagt Microsoft Deutschland-Chefin Marianne Janik. „Aber genau hier stellen wir Handlungsbedarf fest.” Allein durch die Unterstützung digitaler Tools könnten nach Berechnungen des Branchenverbands Bitkom und der Unternehmensberatung Accenture gut 40 Prozent der bis 2030 nötigen CO2-Einsparungen erzielt werden. Derzeit greifen jedoch der aktuellen Umfrage zufolge nur 53 Prozent der Unternehmen auf neue Technologien zurück, um die eigene Lieferkette umweltfreundlicher zu gestalten. Lediglich die Hälfte der befragten Führungskräfte kontrollieren auch die ökologische Nachhaltigkeit ihrer Zulieferer und Partner. Die Unternehmen, die investieren wollen, planen eine Investitionswelle in Umweltdatenerfassung über die kommenden drei Jahre.

Druck auf ein stärkeres Engagement für Nachhaltigkeit machen in den Unternehmen auch die Mitarbeiter*innen. Während acht von zehn Führungskräften der Meinung sind, dass ihr Unternehmen auf einem guten Weg ist, die Klimaziele der Bundesregierung bis 2045 zu erreichen, sehen das gerade einmal zwei von zehn Beschäftigten ebenso.

Roger Homrich

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