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Westeuropäischer PC-Markt schrumpft 18 Prozent im zweiten Quartal

Der PC-Markt in Westeuropa ist im zweiten Quartal um 18 Prozent auf 12,3 Millionen Einheiten geschrumpft. Laut den Marktforschern von Canalys war es bereits das zweite Quartal in Folge mit sinkenden Absatzzahlen. Demnach brach vor allem die Nachfrage nach Notebooks ein.

In den Monaten April, Mai und Juni lieferten Hersteller 9,5 Millionen Notebooks aus, 26 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Eine stabile Nachfrage durch Unternehmen ließ indes die Absatzzahlen für Desktop-PCs um 22 Prozent auf 2,7 Millionen Einheiten ansteigen. Der auf Verbraucher ausgerichtete Tablet-Markt meldete ebenfalls starke Verluste: 5,9 Millionen Einheiten bedeuten ein Minus von 24 Prozent.

Für die negative Entwicklung fanden die Marktforscher zwei Ursachen. Zu Beginn des Quartals waren wichtige Regionen und Städte in China im Lockdown, was die Fertigungszahlen deutlich reduzierte. Ab Ende Mai sei die Produktion zwar wieder angelaufen, ab dann hätten Verbraucher aber ihre Ausgaben infolge der steigenden Inflation eingeschränkt.

Starker Einbruch der Absatzzahlen bei Apple

“In diesem inflationären Umfeld verschiebt sich das Verhältnis zwischen Verbrauchern und Unternehmen erheblich. Die Auslieferungen von Desktops und Notebooks für Privatkunden gingen im zweiten Quartal um 34 Prozent zurück, da viele Menschen aufgrund des Drucks auf die Haushaltsbudgets gezwungen waren, den Kauf neuer Geräte zu verschieben. Umgekehrt blieb die Nachfrage der Unternehmen nach hochwertigen Geräten zur Unterstützung der Rückkehr an den Arbeitsplatz und hybrider Arbeitsformen relativ robust, da die kommerziellen PC-Lieferungen außerhalb des Bildungssektors nur um 3 Prozent zurückgingen, während die Länder der Region ihre Erholung nach dem COVID fortsetzten”, sagte Kieren Jessop, Research Analyst bei Canalys.

Größere Unternehmen mit dem benötigten Kapital seien nach wie vor bereit, die Geräte ihrer Mitarbeiter auf den neuesten Stand zu bringen und ihre Büro-IT-Infrastruktur aufzurüsten. “PC-Anbieter mit starken Vertriebskanälen und einem kommerziell ausgerichteten Angebot an Produkten und zugehörigen Dienstleistungen werden in der Region eine bessere Gesamtleistung erzielen, selbst wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen verschlechtern”, so Jessop weiter.

Für die Top-5-Anbieter Lenovo, HP, Dell, Acer und Apple ermittelte Canalys jeweils sinkende Absatzzahlen. Apple war mit einem Minus von 42 Prozent am stärksten betroffen, gefolgt von Acer mit minus 30,6 Prozent. Am besten Schnitt der Marktführer Lenovo ab, dessen Verkäufe lediglich um 8,2 Prozent schrumpften. Als Folge baute das chinesische Unternehmen seinen Marktanteil um 3,5 Punkte auf 30,9 Prozent aus.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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