Duisburger Hafen steuert Kräne intelligent über 5G

Im Duisburger Hafen hat der Aufbau eines 5G-Testfelds begonnen, mit dem die teilautomatisierte Steuerung von Hafenkränen erprobt werden wird. Ziel ist es,  die Kapazitäten für den Umschlag von Containern zu erhöhen. Das Land Nordrhein-Westfalen hat das Projekt über den Wettbewerb 5G.NRW für eine Förderung ausgewählt und stellt dafür in den nächsten zwei Jahren rund eine Million Euro bereit. Eine teilautomatische Steuerung von mobilen Umschlaggeräten in Binnenhäfen ist bisher nicht möglich. Die Projektpartner – Universität Duisburg-Essen, Duisburger Hafen AG, startport, Deutsche Telekom und Polo Know-how Industrie-Engineering – wollen in Duisburg erstmals die technischen Voraussetzungen dafür schaffen.

5G-Campus-Netz für Logport 1

Die Deutsche Telekom stattet das Hafengelände des Logport I in Rheinhausen für das Projekt mit einem eigenen 5G-Campus-Netz aus. Es bildet die Grundlage zur Digitalisierung der erforderlichen Steuerungseinheiten. Die Teilautomatisierung mit Hilfe von 5G soll die Kapazität der Kräne erhöhen, ohne dass der Hafen zusätzliche Flächen für einen höhere Container-Umschlag benötigt. Geplant ist außerdem, über die 5G-Technologie eine Vielzahl von Kameras und Sensoren im Hafengebiet miteinander zu verknüpfen. So soll der Warenumschlag über Straße, Schiene und Wasser noch transparenter und besser steuerbar werden.

Optimierte Logistik-Prozesse

Der  Geschäftsführer Rüdiger Tornow von Polo Know-how sieht in der 5G Technologie Wachstumschancen und neue Geschäftsfelder für sein Unternehmen: „Im Rahmen dieses Projekts wollen wir den Nachweis bringen, dass 5G die richtige Antwort auf die Herausforderungen durch die bisher vorhandene Lücke in der Kommunikationsinfrastruktur der Terminals ist. Dies eröffnet unserem Unternehmen die Möglichkeit, aktuelle und zukünftige technologische Innovationen für alle am Hafenumschlag beteiligten Geräte performant, zuverlässig und sicher bereitzustellen.“

Alexander Garbar, Leiter der Unternehmensentwicklung bei duisport und Geschäftsführer  startport erklärt: „Die Ergebnisse des Projektes können zu einer Blaupause für andere Terminals in Duisburg, aber auch für Hinterlandterminals in ganz Deutschland sowie international werden. Das Campus Netz auf logport I bietet ideale Voraussetzungen für die Erprobung neuer Geschäftsmodelle technologiegetriebener Start-ups aus unserem Programm.“

Roger Homrich

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