Categories: Management

Entlassungen bei HP Autonomy

All Things D gibt an, das Dokument von einem HP-Sprecher erhalten zu haben. In ihm wendet sich der neu bestellte Autonomy-Chef Robert Youngjohns an seine Mitarbeiter und kündigt eine Reihe von Veränderungen für die von HP übernommene Firma an.

Stellen gestrichen werden sollen offenbar vor allem im Vertriebsbereich, während Youngjohns gleichzeitig die Einstellung neuer Mitarbeiter für Forschung und Entwicklung ankündigt. Die Zahl der geplanten Entlassungen nannte er nicht. Sie sei von Land zu Land verschieden, und das Unternehmen wolle versuchen, so vielen Mitarbeitern wie möglich Arbeitsplätze in anderen Geschäftsbereichen anzubieten. HP werde sich an die gesetzlichen Vorgaben für Reorganisation und Stellenabbau halten.

Mit Aurasma 2.0 will sich Autonomy laut Youngjohns auf Vermarktung und Einnahmen konzentrieren. Zu seinen Plänen gehört es, Aurasma in die Produkte anderer HP-Sparten einzubinden, insbesondere des Bereichs Printing und Personal Systems (PPS). Seine Technologie könne entscheidend zu der strategischen Absicht von PPS beitragen, “Drucken mit dem Internet zu verknüpfen, um es zu einem gleichberechtigten Partner von Mobile, Social und Cloud mit digitalen Displaytechnologien (etwa Smartphones, Tablets, PCs und TV) zu machen”. Eines der ersten Beispiele für eine solche Produktintegration sei die enge Zusammenarbeit mit dem Team der iOS-App “HP Live Photo”.

Seit der Übernahme durch HP im Oktober 2011 für über 11 Milliarden Dollar machte Autonomy vor allem durch Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam. Inzwischen hat Hewlett-Packard 8,8 Milliarden der Investition abgeschrieben, nachdem sich Autonomy weit unter den Erwartungen entwickelte. Die Schuld an dieser drastischen Wertminderung wies es ganz überwiegend Autonomy und seinen “ernsthaften Verstößen gegen Buchhaltungsprinzipien” zu. HP sowie die beteiligten Wirtschaftsprüfer sahen sich außerdem selbst Klagen von Investoren ausgesetzt, die ihnen verletzte Sorgfaltspflichten und irreführende Aussagen vorwarfen. In seinem jährlichen Geschäftsbericht gab HP an, dass das US-Justizministerium inzwischen Ermittlungen über die angeblich betrügerische Buchhaltung von Autonomy aufgenommen hat.

Ende November senkte Moody’s Investors Service das langfristige Kreditrating HPs von A3 auf Baa1, verbunden mit einem negativen Ausblick. Zur Begründung führte die Agentur zu erwartende Umsatzrückgänge von 5 Prozent im Jahr 2013 sowie eine relativ niedrige Gewinnspanne an. Zum Jahresende berichtete Bloomberg, HP wolle sich von unrentablen Geschäftsbereichen trennen.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

Redaktion

Recent Posts

Cyberangriffe bedrohen die Demokratie

Um ihre Verteidigung zu stärken, müssen Staaten und Unternehmen sicherstellen, dass KRITIS-Betreiber nicht nur die…

5 Stunden ago

Kritische Infrastruktur: BSI-Zahlen zur Robustheit

Reichen die Sicherheitsvorkehrungen der KRITIS-Betreiber bereits aus? Das BSI liefert dazu Kennzahlen auf einer neuen…

1 Tag ago

Automotive: Phishing-Angriffe auf jedes zweite Unternehmen

Laut Kaspersky ist Schadsoftware die zweithäufigste Bedrohung. Angriffe auf vernetzte Fahrzeuge folgen erst mit Abstand.

1 Tag ago

Chinesischer Großauftrag für Infineon

Der deutsche Chipproduzent beliefert Xiaomi mit Siliziumkarbid-Leistungsmodulen (SiC), Mikrocontrollern und Gate-Treibern.

2 Tagen ago

Neue E-Health-Lösung für Parkinson-Patienten

Fraunhofer-Forschende arbeiten an einer Webplattform, die die Lebensqualität von Menschen mit Parkinson verbessern soll.

3 Tagen ago

Axel Springer und Microsoft vertiefen Partnerschaft

Mit gemeinsamen Angeboten in den Bereichen Vermarktung, KI, Content und Cloud will man "unabhängigen Journalismus…

3 Tagen ago