Während anderswo Voice-over-IP (VoIP) immer noch mehr theoretischer Natur ist, haben die japanischen Festnetzbetreiber ein echtes Problem: sie sind zu teuer im Vergleich zu den Angeboten für IP-Technologie.
Die Internet-Provider Fusion Communications und Yahoo Japan haben den Stein ins Rollen gebracht. Der Wirbel um günstige Internetsprachverbindungen ist derzeit so groß, dass sogar der größte Telco-Anbieter NTT darüber nachdenkt, sein Stammgeschäft teilweise der IP-Telefonie zu opfern. Das mag unter anderem daran liegen, dass die Inlandsferngespräche in Japan viel teurer sind als VoIP. Bis zu 90 Prozent beträgt die Diskrepanz zwischen Festnetz- und IP-Telefonat.
NTT geht sogar noch weiter: Um die neue Konkurrenz – der Handyboom hat ja bereits schon für Umsatzeinbußen gesorgt – zu bremsen, soll die Summe, die die IP-Anbieter für die letzte Meile an NTT zahlen, um fünf Prozent angehoben werden. Selbst will man aber auch die Preise senken, um überhaupt wieder konkurrenzfähig zu sein.
Letztlich wird der Trend aber nicht aufzuhalten sein, so ein Experte gegenüber dem Handelsblatt. Obwohl der DSL-Markt weiterhin wächst, verzeichnet Yahoo Japan beispielsweise bereits 1,3 Millionen IP-Telefonnutzer. Dennoch steht die Technologie am Anfang, denn Internettelefonierer können zwar ins Festnetz telefonieren, aber nicht von dort angerufen werden.
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