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Der Kongress tanzt den Wireless Fidelity

“Die Wireless-Industrie will und wird schon bald wie die Mobilfunkbranche werden.” Mit diesen Worten unterstreicht Brian Grimm, Director des Industrievereinigung WiFi-Alliance, den aktuellen Wireless-Boom auf der CeBIT. Um die Verbreitung von drahtlosen Zugängen zu beschleunigen, versucht der Verband mit seinem ‘WiFi-Zone’-Programm eine international einheitliche Marke zu etablieren.

Grundlage dafür soll Wireless Protected Access (WPA) sein, ein Sicherheitsstandard, der als Bestandteil von 802.11i noch in der ersten Jahreshälfte auf den Markt kommen soll. Die Verschlüsselungstechnik RC4 bleibt darin wie beim Vorgängerstandard WEP (Wireless Equivalent Privacy) gleich. Die höheren Rechenkapazitäten, die inzwischen auch auf Laptops zur Verfügung stehen, erlauben jetzt aber einen schnellen Wechsel der verwendeten Schlüssel, sodass WPA nicht geknackt werden sollte – zumindest nicht so schnell wie WEP, das statische Schlüssel verwendet hatte.

Der gewachsene Anspruch der Hersteller wird zusätzlich dadurch unterstützt, erläutert Grimm, dass die Telcos und Mobilfunkbetreiber in den vergangenen Monaten sich verstärkt für Wireless engagiert hätten. “Sie haben schließlich bereits die Kunden und die wichtige Rechnungsbeziehung.”

Allein im vergangenen halben Jahr hat sich nach Erhebungen der WiFi-Alliance die Zahl der Hotspots in der Bundesrepublik verdoppelt. Hier habe die Entwicklung lange gestockt, weil sich Laptops hier traditionell weit weniger verbreiteten als in anderen Ländern, meint Grimm.

Allerdings sind derzeit die Preise, beispielsweise für einen 24-stündigen Zugang zu einem W-LAN, sehr unterschiedlich. Während sich in den USA die Tarife schon im vergangenen Jahr zwischen 10 und 12 Dollar eingependelt hätten, zahle man in Europa und Asien meist das dreifache. “Der Preisdruck war in den USA größer, weil die Technik noch nicht so etabliert war. Die Europäer sind später gekommen, als das Interesse schon da war – und da können die Anbieter die höheren Gebühren durchsetzen.”

Im Kern sei die Vermarktung von drahtlosen Internetzugängen ja eine Frage der Verwertung von Hausrecht, so Grimm. “Ein Hotel oder ein Flughafen kann für den Zugang etwas verlangen, aber parallel dazu wird es auch dauerhaft kostenfreie Zugänge geben, die beispielsweise von öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden.”

Und der Erfolg sei schließlich nicht mehr aufzuhalten, meint Brian Grimm: “Ich kenne niemanden, der einmal wireless gearbeitet hat und auf diese Möglichkeit dann wieder verzichtet. Ein Mobiltelefon gibt man ja auch nicht mehr her.”

Silicon-Redaktion

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