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Microsoft umschifft Pop-up-Patent mit Explorer-Tricks

Mit einigen Zeilen Java-Script versucht Microsoft nun offenbar, den Patentansprüchen des amerikanischen Softwareherstellers Eolas zu entgehen. Der hatte vor vier Wochen einen Rechtsstreit mit dem Software-Riesen endgültig abgeschlossen und 521 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen bekommen. Eolas beansprucht ein Patent auf die automatische Verknüpfung von Inhalten auf anderen Servern für sich und hätte bei fortgesetzter Verwendung durch Microsoft Anspruch auf Lizenzzahlungen.
Um dies zu umgehen will Microsoft seinen weltweit marktbeherrschenden Browser so abändern, dass bisher verwendete Steuerbefehle (Tags) im HTML-Code von Web-Dokumenten nicht mehr direkt umgesetzt werden. Webseiten mit einem ‘object’-, ’embed’- oder ‘applet’-Tag rufen dann ein Fenster auf, das den Anwender fragt, ob er die Inhalte tatsächlich in seinen Browser laden möchte. Als Auswahl soll es nach Microsoft-Angaben ausschließlich einen OK-Button geben. Die Auswahlmöglichkeit, die keine ist, habe schließlich keine technischen, sondern nur rechtliche Gründe.

Umgehen kann der Autor von HTML-Inhalten dieses Ärgernis in Zukunft mit externen Java-Script-Befehlen, die diesen Bestätigungsvorgang selbständig übernehmen. Unklar ist derzeit noch, wie sich das Urteil auf die Hersteller anderer Browser wie Netscape, Opera, Mozilla oder den Anwendungen im Linux-Umfeld auswirken werden.

Silicon-Redaktion

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