Der Mobilfunkausrüster Qualcomm hat in Europa große Pläne: “Sobald im nächsten Jahr eine größere Anzahl von Mobilfunkbetreibern mit UMTS loslegt”, sagte Konzernchef Irwin Jacobs auf der ITU Telecom World in Genf dem Handelsblatt, wollen die Amerikaner “einen signifikanten Marktanteil in Europa erobern.” Dabei setzt Jacobs auf die Zusammenarbeit mit europäischen Handyherstellern. Im asiatischen Raum kooperiert Qualcomm mit Sanyo und Samsung, die Branchenkennern zufolge gute Chancen haben, Vodafone mit UMTS-Handys zu beliefern. Er räumt Qualcomm deshalb auch in Europa gute Chancen ein.
Anders als in USA, wo sich der Mobilfunkausrüster mit der CDMA-Technologie, der Konkurrenz des europäischen GSM-Standards, eine bequeme Vormachtsstellung ausbauen konnte, spielt der amerikanische Konzern in Europa bislang nur eine untergeordnete Rolle. Zwar müssen UMTS-Handyhersteller wegen einiger Basistechnologien Lizenzgebühren an Qualcomm bezahlen, doch werden in der Regel in Europa kaum Qualcomm-Chips montiert. Das könnte sich jedoch bald ändern: Im abgelaufenen Geschäftsjahr steckte der Hersteller insgesamt 500 Millionen Dollar in die Forschung von UMTS-Chipsätzen und will künftig noch mehr Geld investieren.
Analysten zufolge ist jedoch wegen einiger Querelen eine Zusammenarbeit mit einigen Größen der Branchen nicht sehr wahrscheinlich. Zwischen Qualcomm und Nokia gab es neulich Querelen. Und so wird Qualcomm vermutlich mit kleineren Herstellern kooperieren. Es wird auch bezweifelt, dass sich der Konzern in Europa mit UMTS eine vergleichbare Vormachtsstellung wie in Asien mit CDMA erringen kann. Wenn der Starschuss für UMTS gefallen ist, wird sich jedoch auch Qualcomm einige Marktanteile sichern können, wie aus Analystenkreisen zu erfahren war.
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