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Rien ne va plus: Am virtuellen Tisch darf niemand mehr sitzen

“Alles auf die Null” – für manche der letzte verzweifelte Versuch, das bisschen, was man noch hat auf eine Zahl zu setzen. Die Hoffnung verfliegt meistens schnell und das Geld ist futsch. Ein solches Drama konnte sich ein Jahr lang sogar im heimischen Wohnzimmer statt in der Spielbank abspielen. Aber damit ist jetzt Schluss. Rien ne va plus, nichts geht mehr, Online-Roulette ist wieder verboten.
Mitte vergangenen Jahres hatte der Hamburger Senat Online-Roulette zugelassen. Zur Identifizierung musste der Spieler seinen kopierten Personalausweis einschicken, seine Kreditkartennummer angeben und schon saß er am virtuellen Tisch. Das staatliche Glücksspiel über das Internet tat sich an als lukrativer Nebenerwerb für den Stadtstaat. Schnell liefen jedoch Abgeordnete von SPD und GAL Sturm gegen die Verantwortlichen der Web-Zockerei. Nicht nur sei die Zulassung rechtwidrig, sondern auch unverantwortlich.

Denn laut Spielbankgesetz müsse der Spieler in den Räumlichkeiten des Kasinos präsent sein. Außerdem sei das Personal auch angehalten, unkontrollierte Spieler vor dem Ruin zu bewahren. Das sei beim Online-Roulette nicht möglich. Eine Anhörung im Gesundheitsausschuss der Bürgerschaft hatte denn auch ergeben, dass die Schutzmöglichkeiten für Spielsüchtige wenig bis gar nicht vorhanden seien. Das Risiko sei einfach zu groß. Dennoch wurde der Betrieb aufgenommen.

Wer jetzt ein Spiel nach dem anderen gewinnt, kann wieder persönlich die Lorbeeren der anderen Gäste einsammeln – dieses Gefühl blieb einem online ja verwehrt -, muss aber auch persönlich entgegen nehmen, wenn das Personal sagt: Sie hören jetzt besser auf.

Silicon-Redaktion

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