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Intelligenter Scanner setzt das Schnipselwerk der Stasi zusammen

Ein neues Computersystem soll zusammen bringen, was zusammen gehört: die Reste geheimer Dokumente, Papierschnipsel in rund 17.000 Säcken, die das Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) in den letzten Tagen vor dem Zusammenbruch des SED-Regimes nicht mehr hat wegschaffen können.
Bislang ackerten 15 Mitarbeiter im Nachlass der SED-Zeit und setzten mühevoll jeden einzelnen Papierfetzen an den anderen, um die Dokumente zu rekonstruieren. Würden sie auf diese Weise weitermachen, so wird vorgerechnet, dauert es noch etwa 400 Jahre bis das Sammelsurium an geheimen Akten wieder vollständig lesbar wäre. Und das wäre eindeutig zu spät, um Straftaten noch verfolgen zu können.

Eine neue Software soll den langwierigen Vorgang jetzt beschleunigen und wenn alles gut läuft in etwa fünf Jahren abschließen. Gemeinsam mit der Lufthansa Systems Group hat das Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik eine Lösung entwickelt, die die Schnipsel wie ein Puzzle zusammensetzt. Ein Scanner ermittelt die Form und Farbe der Einzelteile und ordnet sie anderen bereits erfassten Teilen zu. So lassen sich die immerhin noch 600 Millionen Schnipsel wesentlich schneller montieren.

Dankenswerterweise hat die Stasi bei der Aufbereitung sogar noch ein bisschen mitgeholfen. Denn so wie es aussieht, stecken die Schnipsel eines Dokuments auch einheitlich in einem Sack, sind also nicht verteilt auf die vielen Behälter.

Silicon-Redaktion

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