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China bekommt kein Kamera-Handy von Motorola

Der US-Handyhersteller Motorola gibt die angekündigte Einführung eines Kamerahandys auf dem chinesischen Markt auf. Die Meldung kommt überraschend, da die Geräte übereinstimmend als eine Art Gelddruckmaschine betrachtet werden und sich die Hoffnungen der Hersteller auf ein weiteres Ansteigen der Absatzzahlen richten. Die Begründung von Motorola für den Schritt: Der Bedarf auf dem Wachstumsmarkt müsse nicht zwingend durch das neue Modell V295 gedeckt werden.
Die Nachfrage werde bereits durch zwei andere Modelle, A760 und E365, gedeckt, sodass die Einführung von V295 nicht erforderlich sei, teilte der weltweit zweitgrößte Hersteller von Mobiltelefonen mit. “Wir haben das Programm aufgegeben”, so Motorola-Sprecher Alan Buddendeck. “Jedes Unternehmen trifft strategische Entscheidungen darüber, wie mit Produkten umgegangen wird, die auf den Markt gebracht werden”, sagte er.

Analysten nahmen die Erklärung des Unternehmens skeptisch auf. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe Motorola in der Vergangenheit gerade bei den neuen Modellen Lieferschwierigkeiten aus verschiedenen Gründen gehabt und seine Zeitpläne bisweilen nicht einhalten können. So zeigen demnach Marktkenner Zweifel an der offiziellen Begründung. Es sei viel wahrscheinlicher, dass technische oder wettbewerbliche Faktoren hier einen Einfluss auf die Entscheider bei Motorola gehabt hätten.

Edward Snyder von Charter Equity Research sagt: “Diese Sache macht nicht den geringsten Sinn, denn das wäre doch eine sehr teure Art, seine Produktlinien zu planen; solche Entscheidungen werden nämlich üblicherweise auf einer Planungssitzung getroffen, und zwar bevor Geld in die Produkte gesteckt wird.”

Silicon-Redaktion

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