Verbraucherschützer in ganz Europa haben den heutigen Mittwoch zum so genannten ‘Sweep Day’ erklärt. Im Mittelpunkt des Aktionstags stehen Mobilfunkanbieter, die Teenager mit aggressiver Werbung in die Schuldenfalle locken. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbz) rief dazu auf, das Internet nach fragwürdiger Werbung für Klingeltöne, Flirt-Chats und SMS-Diensten zu durchforsten.
Die Verbraucherschützer verweisen beispielsweise auf das Schicksal einer 13-Jährigen. Sie fiel auf einen Werbespot für eine Flirt-Hotline herein und tauschte neun Tage lang SMS-Nachrichten mit einem so genannten Dennis, der immer wieder neue Fragen stellte. Der Chat kostete das Mädchen knapp 490 Euro. Meist müssten letztendlich die Eltern die teuren Rechnungen bezahlen, warnen die Verbraucherschützer.
Sie wollen die Anbieter mit Abmahnungen und Klagen dazu zwingen, zumindest die Kosten für die Angebote klarer auszuweisen. “Das Geschäft mit der Unerfahrenheit von Kindern und Jugendlichen ist ein internationales Geschäft – deshalb gehen wir auch international koordiniert dagegen vor”, sagte vzbz-Experte Patrick von Braunmühl. Oftmals sei rechtswidriges Marketing der Firmen Hauptursache für die Verschuldung von Minderjährigen.
Kinder und Jugendliche seien oft nicht in der Lage zu durchschauen, wie teuer die Angebote für sie werden können. Zudem würden die Kosten in der Werbung verschleiert und Werbe-SMS zum Teil als persönliche Nachrichten getarnt. Auch beim Download von Klingeltönen seien Tarifstruktur und Vertragsbedingungen oft unklar. An dem Sweep Day beteiligen sich Organisationen in elf europäischen Ländern sowie in Australien.
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