Im Konkurrenzkampf um den Mittelstand sind lokale Anbieter gefährlicher als Microsoft. So urteilt der größte europäische Softwarekonzern SAP nach einem Bericht der Financial Times Deutschland. “In jedem einzelnen Markt gibt es eine Reihe lokaler Anbieter, auf die wir achten müssen”, sagte SAP-Vorstandsmitglied Shai Agassi. Im Lichte der jüngsten Gerüchte um die geplatzte Übernahme durch Microsoft ist diese Aussage wie ein Bollwerk der Selbstbehauptung für die Walldorfer.
Demnach können weltweit agierende Hersteller von Unternehmens-Standardsoftware im Mittelstand wachsen, ohne sich gegenseitig Umsatz wegnehmen zu müssen, schlussfolgerte die Zeitung daraus. Die größeren Anbieter profitieren dabei häufig durch Übernahmen von kleineren Herstellern, die Pleite gehen. Dadurch stabilisiere sich der Markt, heißt es.
Microsoft und SAP steuern beide stark in das Geschäft der Firmensoftware mit Schwerpunkt auf Buchhaltungs- und Warenwirtschaftsprogrammen für kleine Unternehmen. Während sich SAP bereits schon länger auf dieses Gebiet spezialisiert hat, ist Microsoft erst vor einigen Jahren durch die Übernahme der Firmen Great Plains und Navision in das Geschäftsfeld eingestiegen. Analysten prognostizieren diesem Bereich der Softwarebranche in Zukunft hohe Zuwachsraten.
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