Infineon setzt auf Biochips

Infineon will sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren und in neue Technologien investieren. Das erläuterte Christoph Kutter, Senior Vice President Corporate Research bei Infineon, in einer Rede auf dem Münchner Kongress ‘Nanotrends‘.
Kutter verteidigte Infineons Entscheidung, das Geschäft mit den Glasfaserkomponenten an das US-Unternehmen Finisar Corporation zu verkaufen. “In diesem Markt gibt es zu viele Player”, sagte Kutter. Die Transaktion im Wert von etwa 263 Millionen Dollar solle bis zum Ende des dritten Quartals über die Bühne gehen.

Laut Kutter sieht Infineon vor allem in “E-Clothes”, “E-Mobility”‘ und “E-Biology” vielversprechende neue Geschäftsfelder. So habe das Marktforschungsunternehmen Freedonia ermittelt, dass weltweite Markt für Biochips und bio-informatische Dienstleistungen mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von rund 32 Prozent bis zum Jahr 2009 auf etwa vier Milliarden Dollar wachsen werde.

“Schon sehr bald” werde Infineon einen elektronischen DNA-Chip auf den Markt bringen. Auf den Chip könnten Ärzte einen Blutstropfen auftragen und analysieren, an welchen Krankheiten ein Patient leide. In Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Biochemie habe Infineon außerdem einen Neuro-Chip entwickelt. Mit dem Chip könnten Neurobiologen erforschen, wie Zellen oder Zellverbände auf elektrische Stimulation oder bestimmte Substanzen reagieren.

Er glaube nicht, dass Nano-Chips die Silizium-Chips vollständig ersetzen werden, so Kutter. “Silizium ist und bleibt Mainstream.” Es sei eher denkbar, dass die Nano-Technik die Silizium-Technik ergänze. “Ich kann mir Transistoren in einer Größe von sechs bis acht Nanometern vorstellen”, meinte Kutter. Bis zum Zeitraum 2025 bis 2030 wolle Infineon neun Nanometer kleine Chips entwickeln.

Silicon-Redaktion

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