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Regierungs-IT streicht die Budgets zusammen

Während die IT-Ausgaben der Ämter, Regierungen und Behörden in Westeuropa im Jahre 2004 noch um ansehnliche 6,3 Prozent zulegen werden, werden im nächsten Jahr 3,7 Prozent der Technikausgaben eingespart. Zu diesem Ergebnis kommt das Beratungsunternehmen Forrester Research nach einer Befragung von 73 IT-Entscheidern in öffentlichen Verwaltungen.
Als wesentliche Ursache für den bevorstehenden Investitionsrückgang im öffentlichen Sektor bezeichnen die Analysten Manuel Mendez und David Metcalfe einen bereits im laufenden Jahr deutlich spürbaren Druck der Regierungsstellen auf ihre IT-Organisation. Sie werden zunehmend angehalten, wegen der Ebbe im Staatssäckel die Gesamtbetriebskosten zu senken und gleichzeitig die Geschäftsprozesse effektiver zu machen. Mehr als 57 Prozent der Entscheider sind demnach gezwungen, ihre Kosten gründlich zu senken. Das wollen sie meist durch die Einführung neuer Geschäftsabläufe, einer spürbaren Verbesserung der Geschäftspraxis und durch Mehrarbeit in der Abteilung erreichen. Dies trifft für die befragten Stellen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden zu.

Die beliebtesten kostensparenden Techniken sind demnach 2004: Anwendungssoftware, WLANs und Virtual Private Networks (VPNs), außerdem IT-Beratung, Systemintegration sowie Outsourcing. Den Einsatz von WLAN-Technologien testen oder planen 44 Prozent, 28 Prozent setzen bereits mobile Netztechnik ein. Damit werden in absehbarer Zeit über zwei Drittel der öffentlichen Verwaltungen über ein drahtloses Local Area Network verfügen. Fast die Hälfte aller Organisationen im öffentlichen Sektor hat den Rollout von VPN bereits abgeschlossen oder steht unmittelbar vor dem Abschluß. Hier liegen bei lediglich 16 Prozent aller Verwaltungen überhaupt keine Pläne vor.

Ebenfalls wichtig ist 2004 für die IT-Profis vom Amt der Einsatz von Web Services. Ein Viertel will solche Projekte in 2004 abschließen, 46 Prozent der europäischen Verwaltungen sind in der Planungsphase. Auch Software für Content Management gewinnt in diesem Jahr an Bedeutung: In Pilotprojekte für den Einsatz von Content Management-Systemen wollen 42 Prozent investieren.

Sehr gering ist nach der Erhebung von Forrester aber überraschenderweise die Bereitschaft der öffentlichen Hand, in Softwarelösungen zu investieren, mit denen Klienten Behördenvorgänge im Selbstbedienungsmodus online abwickeln können. Das von den Herstellern beschworene Einsparpotential durch den Einsatz hält offenbar einem kritischen Blick von IT-Profis und Controllern nicht stand.

Silicon-Redaktion

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