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HP-Chefin legt gigantische Wachstumsprognose auf den Tisch

Carly Fiorina, Chefin des IT-Konzerns Hewlett-Packard (HP) hat eine fast unglaubliche Prognose für das Jahr 2004 aufgestellt und damit ihre Mitarbeiter wohl ordentlich unter Druck gesetzt. Bis zum Ende des Geschäftsjahr im Oktober will das Unternehmen um sieben Milliarden Dollar wachsen.
“Wir erreichen damit ein Wachstum so groß wie ein Unternehmen wie EMC überhaupt ist”, sagte Fiorina im Gespräch mit Analysten. Dass es da noch andere Hersteller und Anbieter in den Bereichen gibt, die HP bedient, scheint die eiserne Lady der IT nicht zu interessieren. Für jeden möglichen Konkurrenten hat sie ein K.-o.-Kriterium parat. IBM, so zitieren US-Medien die HP-Chefin, sei in Sparten führend, die ohnehin nur langsam wachsen würden. Sie meint Datenbanken, Middleware-Software und Highend-Mainframes, Big Blues Steckenpferd. Dell bekommt sein Fett weg mit der Analyse, der Anbieter verfüge zwar über ein tolles Business-Modell. Leider aber sei mit der Gewinnspanne bald Schluss. Und Sun, die im Servermarkt mit HP konkurrieren, wird ausgebremst mit dem Satz, sinngemäß: Hier gibt es nur ein Duell zwischen HP und IBM.

Die vielen verschiedenen Segmente, die HP abdeckt, hatten Anfang der Woche den Merrill-Lynch-Analysten Steve Milunovich dazu veranlasst anzumerken, HP wäre dran, wenn das Drucker- und Imaging-Geschäft auf eigenen Beinen stünde. Der Konter folgte prompt. Es sei wichtig, die Produktpalette horizontal zu erweitern, statt vertikal immer detaillierte Lösungen in einer Nische herzustellen, so Fiorina. Ende der Diskussion. Ob der Konzern die klassische HP-Sparte brauche, um weiterhin großen Profit zum machen? Nein, so der Boss. Kamen ehemals 150 Prozent des Gewinns aus diesem Bereich, seien es heute nur noch etwa 70 Prozent, eine ganz normale Abteilung, also.

Dass das Geschäft so horizontal weiter gehen soll, zeigen die Neuheiten der vergangenen Monate. HP hat seinen Blade-PC vorgestellt, kommt mit Thin Clients auf den Markt und lockt mit lukrativen Nettigkeiten wie dem iPac-Handheld.

Während des Gesprächs startete Fiorina einen Aufruf an die Investoren, den Konzern nicht zu vergessen. Die wenig bescheidene Chefin merkte bei dem Gespräch nämlich noch an, sie wolle endlich wieder Investitionen sehen und an der Börse wieder mehr wahrgenommen werden. Das sei in der Vergangenheit nicht der Fall gewesen. Andere, wie IBM oder Dell, hätten da besser ausgesehen.

Silicon-Redaktion

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