Kurz nachdem die Belegschaft der beiden Siemens-Mobilfunkstandorte Bocholt und Kamp-Lintfort der Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche doch noch zugestimmt hat, sollen jetzt laut Unternehmensführung rund 50 Millionen Euro in die beiden Niederlassungen investiert werden. Die Gelder sollen in neue Bürogebäude, Produktionsanlagen und in die Entwicklung von neuen Mobilfunkanlagen fließen, so der Plan. Jedoch seien laut Konzernchef Heinrich von Pierer die beiden Arbeitszeitmodelle in den Niederlassungen “spezifische” Lösungen. Dass die Lösungen keinen Modellcharakter für andere Standorte haben sollen, betonte Pierer.
Demnach flossen bereits 10 Millionen Euro in ein neues Bürogebäude in Bocholt und weitere 20 Millionen Euro sollen für das Werk im nächsten Jahr bereitgestellt werden. In Kamp-Lintfort will der Konzern im kommenden Geschäftsjahr für Entwicklungen rund um den Mobilfunkstandard UMTS und für Produktionsanlagen 30 Millionen Euro investieren.
Die Gewerkschaft IG Metall rechnet trotz der zugesagten Engagements in Kamp-Lintfort und Bocholt an anderen Standorten mit Auseinandersetzungen mit der Konzernleitung. So ist die Zukunft der Trafo-Werke Nürnberg und Kirchheim sowie der Standorte Bruchsal und Karlsruhe bislang noch unsicher. Der Betriebsrat der Trafowerke teilte mit, dass beide Standorte unter enormen Ertragsdruck stünden. Verlagerungen ins Ausland und Opfer seitens der Belegschaft wie in Bocholt und Kamp-Lintfort seien aber der falsche Weg.
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