IBM virtualisiert die Vektorrechnung

Der von IBM stark bemühte Begriff Virtualisierung soll nun auch eine Domäne des Supercomputing, die klassische Vektorrechnung, weiterentwickeln. Mit einem Feature des Power5-Prozessors will Big Blue Inkompatibilitäten zwischen herkömmlichen skalaren Prozessorarchitekturen und der Vektorrechnung des Supercomputing überbrücken.
Mit Virtual Vector Architecture (ViVA) werden die 16 Kerne des p5-570 zu einem einzigen Vektorprozessor zusammengefasst. Jetzt streiten sich die Experten, ob skalare Prozessoren für die Vektorrechnung wirklich effektiv sein können. IBM behauptet naturgemäß, dass unter der neuen Architektur mehr Performance geleistet werden könne, als mit Supercomputern.

Obwohl Vektorrechner – etwa von den Herstellern Cray oder NEC – lange Zeit die Liste der 500 schnellsten Rechner angeführt haben, besteht derzeit der Trend beim Supercomputing darin, Hunderte von skalaren Prozessoren zu einem Cluster zusammenzufassen. Diese Prozessorhaufen sind für manche Aufgaben besser gewappnet als Vektorrechner. Doch ist offenbar die Programmierung der Vektorrechner einfacher, zudem sind sie bei Operationen mit Matrix-Zahlen effektiver.

Der Earth-Simulator etwa ist ein Cluster aus Vektorrechnern und schafft bis zu 35,9 Billionen Rechnungen pro Sekunde. IBM will mit dem Projekt ViVA-2, das 2007 mit dem Power 6+ an den Start gehen soll, 50 Billionen Rechenschritte pro Sekunde erreichen. Die Virtualisierung der Vektorrechnung ist indes nicht ganz neu. So sind im Leibnitz Rechenzentrum in München einige Knoten zu einem virtuellen Vektorprozessor zusammengefasst. Installiert hat das System der Hersteller Hitachi Data Systems.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

4 Stunden ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

1 Tag ago

Studie: KI-Technologie unverzichtbar für zukunftsfähige Paketlogistik

Mit KI können Unternehmen der Paketbranche Prozesse optimieren, Kosten einsparen und sich zukunftssicher aufstellen.

1 Tag ago

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

2 Tagen ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

2 Tagen ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

4 Tagen ago