Der letzte spektakuläre Outsourcing-Großauftrag für Hewlett-Packard (HP) ist noch in schmerzhafter Erinnerung – Daimler zog wegen ernüchternder Erfahrungen in der Pilotphase die Notbremse – doch es gibt sie noch, die Grossaufträge für HP: Der Spezialglas- und Hightech-Hersteller Carl Zeiss hat jetzt sogar die noch verbliebenen Reste seiner IT mitsamt 151 IT-Profis an HP abgegeben. Der Wert des sechs Jahre laufenden Vertrags wird vom Partner auf 150 Millionen Euro beziffert.
Seit dem 1. November 2004 macht HP das Infrastruktur- und Applikationsmanagement für die Zentrale und Filialen, auch für die Zeiss sehr nahe stehende niederbayrische Schott-Gruppe in Zwiesel. Bereits seit Oktober 2003 betreibt HP mit einem Gesamtvolumen von 75 Millionen Euro das gemeinsam von Schott und Carl Zeiss genutzte Rechenzentrum in Jena. Die IT-Ausrüstung sowie bestehende Verträge mit Dritten gehen zu HP über.
Die Services umfassen das komplette Desktop Management, den User Helpdesk für 6800 Kunden weltweit und die Betreuung von etwa 300 Servern, außerdem das Datenbankmanagement, die Pflege der umfangreichen SAP R/3-Infrastruktur, des kompletten Netzwerks sowie der Telefonanlagen.
Carl Zeiss hofft, so auf schnelle Veränderungen im Markt auch flexibler reagieren zu können als mit einer internen IT. Die Kostensenkung stand dabei aber wohl im Mittelpunkt der Überlegungen. “Wir rechnen in den kommenden Jahren mit deutlichen Einsparungen. Außerdem verringern wir durch den Verkauf unserer IT-Ausrüstung die Kapitalbindung”, sagt Norbert Gorny, im Vorstand zuständig für die IT. Hewlett-Packard bezeichnet er als einen global aufgestellten Partner, der zu den internationalen Geschäften von Carl Zeiss passt.
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