Red Hat will offenbar den ‘Netscape Directory Server’ unter die General Public License (GPL) stellen. Dadurch würden Open Source Directorys skalierbarer werden. Im September hatte der Linux-Distributor Netscape Enterprise-Produkte von AOL für rund 20 Millionen Dollar gekauft. Das berichten US-Medien unter Berufung auf einen Red-Hat-Entwickler. Vom Hersteller gibt es bislang offiziell noch keine Stellungnahme.
Der Netscape Directory Server ist ein LDAP-Server (Lightweight Directory Access Protocol), der in einem Netz eine zentrale Registry für Anwendungen und Nutzereinstellung sowie Regeln und Zugangskontrollen bietet. Derzeit kommt in Open-Source-Projekten vor allem die Software des OpenLDAP-Projektes zum Einsatz.
“Ich will nichts schlechtes über die OpenLDAP-Leute sagen, aber es ist bekannt, dass OpenLDAP nicht so weit skaliert, wie es nötig ist und einige grundlegende Funktionalitäten vermissen lässt, die in proprietären Directory Servern zu finden sind”, erklärte Christopher Blizzard, Entwickler bei Red Hat in einem Blog. Bislang hätte das Fehlen eines LDAP-Servers viele Unternehmen davon abgehalten, Open-Source-Software einzusetzen.
Seiner Meinung nach muss Red Hat jetzt eine größere Gruppe ansprechen, denn die Außenwirkung des Softwareherstellers in der Community ist nicht besonders gut: “Mehr und mehr wird Red Hat als 200 Kilo schwerer Gorilla wahrgenommen. Wir machen die Leute nervös.” Daher, so Blizzard, müsse der Hersteller mehr Entwickler mit einbeziehen, um die Struktur für ein erfolgreiches, richtungsweisendes Projekt aufzubauen.
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