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Streit um Softwarelizenzen – Oracle bleibt stur

Im zweiten Quartal dieses Jahres will Intel den ersten Dual-Core-Prozessor auf den Markt bringen – je näher der Termin rückt, desto größer wird die Nervosität bei dem Halbleiterhersteller. Denn Unternehmen wie Oracle weigern sich, von ihrem traditionellen Modell für Softwarelizenzen – eine Lizenz pro Prozessorkern – abzurücken. Das könnte der Multi-Core-Technologie das Wasser abgraben.
Je mehr Kerne auf einen Chip gepresst werden, umso höher würden die Kosten für Softwarelizenzen klettern – sie würden dann aber in keinem Verhältnis mehr zu den Hardware-Kosten stehen, befürchten die Chip-Hersteller. “Oracle hat dabei sicher den verkehrtesten Standpunkt”, sagte Intels Marketing-Manager Shannon Poulin gegenüber Journalisten. “Sie haben sich auf ein Lizenzmodell, bei dem pro Kern abgerechnet wird, konzentriert, aber wir versuchen sehr, sie von unserer Sichtweise zu überzeugen.”

Auch Hewlett-Packard (HP), das seit jeher intensiv an der Entwicklung des Itanium-Prozessors beteiligt war, erhöht den Druck auf Oracle. Bei Kundentreffen werde immer wieder die selbe Frage an Oracle gestellt, sagte Peter Kraft, HPs Director für geschäftskritische Systeme. “Wann ändert Ihr Euer Lizenzmodell?”

Der Manager geht davon aus, dass der Datenbankspezialist seine Haltung ändern könnte. “Ein Prozessor ist keine feste Einheit mehr wie früher. Die Welt hat sich verändert und Oracle muss sich mit ihr ändern.” Eine Stellungnahme des Unternehmens selbst gibt aber nur wenig Anlass zu Hoffnung. “Ein Kern entspricht einer CPU (Central Processing Unit) und alle Kerne müssen lizenziert werden. Wenn man einen Dual-Core-Prozessor hat, braucht man deshalb dafür auch zwei Prozessor-Lizenzen.” Es gebe keine Pläne, die Strategie zu ändern.

Silicon-Redaktion

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