Wintel-Rechner kopiert Mac Mini

Um seine Marktanteile weiter auszubauen, will der Chipkonzern Intel jetzt einen Rechner mit eingebautem Pentium-Chipset zeigen, der dem ‘Mac Mini’ von Apple sehr ähnlich sieht. Analysten bezweifeln zwar, dass die Kombination aus Windows-Betriebssystem, Intel-Chips und kompakter Größe funktioniert, aber der Pseudo-Mac erregt bereits Unruhe in der Branche.

Zwar hat Intel schon zuvor Prototypen kleinster PCs herstellen lassen, die Intel-Chips beherbergen, aber dies ist das erste Model, das voll funktionsfähig ist und sogar auf den Markt kommen soll. Weder Apple noch Intel sagten bislang etwas zu den Vorab-Meldungen. Doch es dürfte als gesichert gelten, dass Apple klagen wird, sollte das Gerät dem im Januar mit viel Aufwand vorgestellten Mac Mini zu ähnlich sehen.

Preislich kommt das Gerät ersten Schätzungen zufolge sowieso nicht an die Apple-Ebene heran, die bei etwa 500 Dollar beginnt. Die Kombination aus Intel-Chips, Windows und weiteren Anwendungen wird von IDC-Analyst Roger Kay als unzureichende Antwort auf Apples Kampagnen gegen die Wintel-Welt gesehen, die auch den Mac Mini zunehmend in die Waagschale werfen. Die Intel-Kiste könne nicht in derselben Liga spielen, weil sie zu teuer, und damit ein Nischenprodukt sein werde. Die verkauften Stückzahlen, die Apple mit dem kleinen Rechner erreichen soll, liegen bei 40.000 weltweit im Monat.

Einen anderen Aspekt bringt Ken Huang, Vice President der Forschungsabteilung bei dem Computerhersteller Shuttle in Taiwan ins Spiel. Er sagt, dass Wintel-Nutzer mit einem PC allemal besser bedient seien, als mit dem nachgebauten Wintel-Mini, weil die Möglichkeit aufzustocken und über offenen Architekturen organisch im System zu wachsen nicht vergleichbar sei. Er rechnet damit, dass das neue Gerät aus diesem Grund nicht an die Beliebtheit des Apple Mac Mini bei der Apple-Fangemeinde rühren werde.

Silicon-Redaktion

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