Der Zeitplan für die Einführung von biometrischen Reisepässen in Deutschland ist nicht zu halten. Das geht aus einem Interview von Michael Popp, Sprecher des Bundesinnenministeriums, mit der Berliner Zeitung hervor. Das Ministerium wollte die Pässe ursprünglich ab Herbst 2005 ausgeben.
Wie Popp sagte, arbeitet die Technik bislang noch fehlerhaft. So funktioniere die Gesichtserkennung – der Abgleich der auf einem Chip gespeicherten Passfotos mit den Fotos, die bei der Aus- oder Einreise gemacht werden – nur mangelhaft. “Eine Brille kann stören oder irritierende Objekte wie Ohrringe und langes Haar.” Im Herbst 2005 starte das Ministerium deshalb eine “abgespeckte Variante” der Biometrie-Pässe.
Wie diese Variante funktionieren soll, scheint derweil noch ungeklärt. So hat der Bundestag das Passgesetz noch nicht geändert. Und die Bundesdruckerei ist nicht darüber informiert, in welcher Ausführung die neuen Pässe herzustellen sind.
Derzeit dürfte überhaupt nur ein Deutscher, Innenminister Schily, einen biometrischen Reisepass besitzen – und das vor allem zu Marketing-Zwecken. Das Innenministerium hatte die Pässe am Frankfurter Flughafen testen lassen. Ähnliche Tests liefen unter anderem in Großbritannien – auch von dort wurde von technischen Fehlern berichtet.
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