Microsofts Partnerprogramm: Reform scheint geglückt

Rund ein Jahr nach der Zusammenfassung verschiedener Partnerprogramme zu einem einzigen, gibt es erste Erfolge zu melden.

Rund ein Jahr nachdem Microsoft (MS) seine verschiedenen Partnerprogramme zu einem einzigen zusammengefasst und die Leistungen gebündelt hat, zieht Wolfgang Brehm, Bereichsleiter Partner Program & Sales Group bei Microsoft Deutschland, eine positive Bilanz: “Wir sind von dem Konzept überzeugt und bekommen sehr positive Rückmeldungen.” Bei den MS Gold Certified Partnern beispielsweise habe man ein starkes Wachstum von über 40 Prozent zu verzeichnen. Jetzt gehe es lediglich um die Feinabstimmung.

Die neue Struktur des Programms, das nur noch die drei Stufen Microsoft Partner, Microsoft Certified Partner und Microsoft Gold Certified Partner kennt, soll Beratungsdienstleistern, Systemintegratoren, Independent Software Vendors (ISVs), Resellern und Trainings- sowie Service- und Supportanbietern die Möglichkeit eröffnen, mit einem unverwechselbaren Profil im Markt aufzutreten. Auch die Partner des Geschäftsbereichs Microsoft Business Solutions (MBS) hat man voll in das Programm integriert. Es sei “Heimat für viele unterschiedliche Partner”, meint Wolfgang Brehm. Und sie müssten “weg vom Bauchladen, in Richtung Spezialisierung”.

Dafür gibt es die “Microsoft-Kompetenzen”, in denen sich die Partner profilieren sollen. Es handelt sich dabei um Lösungen aus den folgenden neun Bereichen: MS Business Solutions, Advanced Infrastructure, Business Intelligence, Information Worker, Integrated E-Business, ISV/Software, Learning, Networking Infrastructure und Security. Ab Herbst diesen Jahres sollen noch Licensing & Software Asset Management sowie OEM Hardware Solutions dazukommen. “Wir haben eine sehr hohe Motivation, die Partner in die Kompetenzen einzuführen”, erklärt Brehm dazu.

Voraussetzungen und Struktur

Als formale Bedingungen hat ein Partner in allen drei Programmstufen ein Online-Unternehmensprofil auszufüllen und eine Vereinbarung mit Microsoft zu unterzeichnen. Die einfachen MS Partner müssen lediglich nachweisen, dass sie “Microsoft-Produkte verkaufen oder auf Microsoft-Produkten beziehungsweise -Technologien basierende Lösungen anbieten”. Sie brauchen keine weiteren Anforderungen zu erfüllen, erhalten aber diverse Leistungen – teils kostenlos, teils gebührenpflichtig – wie zum Beispiel Test- und Demo-Software, technischen Support, Trainings, Informationen sowie Vertriebs- und Marketingunterstützung.

In den Programmstufen MS Certified Partner und MS Gold Certified Partner ist eine Mitgliedschaftsgebühr von jährlich 1560 Euro plus Mehrwertsteuer zu entrichten, und es müssen jedes Jahr Punkte gesammelt werden: 50 von Certified Partnern und 120 von Gold Certified Partnern. Dazu kommt der Nachweis von Zertifizierungen bzw. Kompetenzen. Neben den oben genannten Bedingungen ist die Mindestanforderung für Certified Partner die Beschäftigung von wenigstens zwei fest angestellten zertifizierten Mitarbeitern – die bekannten MS Certified Professionals (MCPs), wie zum Beispiel MS Certified Trainer (MCT), MS Certified Application Developer (MCAD), MS Certified Systems Engineer (MCSE) etc. – oder eine Produktzertifizierung.

Kompetenz im Lösungsgeschäft beweisen

MS Gold Certified Partner müssen alle diese Voraussetzungen erfüllen und sich außerdem in mindestens einer der oben aufgeführten MS-Kompetenzen qualifizieren. Die Profilierung als Gold Certified Partner setzt damit theoretisch auf die vorherige Stufe auf. In der Praxis können aber auch viele MS Certified Partner eine der Lösungen vorweisen, denn: “Der einfachste Weg, Microsoft Certified Partner zu werden, ist über die Kompetenz”, erläutert Wolfgang Brehm, da ein Partner mit der ersten Kompetenz auch schon die für diesen Level geforderten 50 Punkte bekommt.