Categories: Management

Habemus Domain: Papstadressen schon vor der Wahl vergeben

Wer aus gegebenem Anlass gestern Abend im Internet naheliegende Domains ausprobierte, die zu dem neuen Namen des Papstes passten, der bemerkte schnell, dass einige Leute eine Art Vorahnung gehabt haben müssen. Denn ‘Papst-Benedikt.de’ und ‘benedictXVI.com’ zum Beispiel waren schon vergeben, und das bereits vor der Wahl.

Die deutsche Domain hatte sich der Münchner Fitnessstudio-Betreiber Stefan Achatz erst am vergangenen Sonntag gesichert – mit einer detaillierten Begründung, warum er gerade diesen Namen ausgewählt hat. Wohlgemerkt, die Anmerkungen waren ebenfalls vor der Papstwahl auf die Seite gestellt worden. Johannes Paul II. habe ein schweres Erbe hinterlassen – ein Johannes Paul III. sei schon allein deshalb unwahrscheinlich, weil damit ein ständiger Vergleich mit dem ‘fast schon heiligen’ Vorgänger vorprogrammiert wäre. Die Namen Johannes XXIV. oder Paul VII. alleine für sich sind daher ebenfalls aus dem Rennen.

“Der Name des Papstes soll andererseits eine Aussage haben – die Würdigung eines Nachfolgers und die Demonstration von Kontinuität ist daher wahrscheinlich. Gehen wir weiter in der Geschichte der Päpste der Neuzeit zurück, wäre ein Pius XIII. denkbar – aufgrund der diskussionswürdigen Haltung von Papst Pius XII. während des Nazi-Regimes scheidet jedoch auch dieser Name aus. Der nächste Name, auf den man trifft, ist Benedikt XV. Liest man sich genauer in das Wirken dieses Papstes ein, sieht man, dass er (mit seiner Amtszeit während des 1. Weltkriegs) als ‘Friedenspapst’ in die Geschichte einging.”

“Was liegt in der heutigen Zeit von Terror-Anschlägen, Selbstmord-Attentaten, Religionskriegen und Globalisierungskonflikten näher, als mit einem neuen Friedenspapst ein Zeichen zu setzen?” Wie es mit der Domain weitergeht, ist noch nicht klar. Der Münchner stehe in Verhandlungen mit diversen Verlagen, heißt es.

Auch eine .com-Website existiert für den neunen Pontifex schon. ‘BenedictXVI.com’ hat sich Roger Cadenhead reservieren lassen. Auch das war schon vor dem 19. April passiert, am 1. April nämlich. Er habe eben einfach überlegt und das sei ihm plausibel erschienen, erklärte er seine Wahl gegenüber der US-Presse. Ganz so sicher scheint er sich dennoch nicht gewesen zu sein. Neben der jetzt topaktuellen Domain hatte er auch gekauft: Clement XV, Innocent XIV, Leo XIV, Paul VII, Pius XIII.

Auf keinen Fall wolle er die 1,1 Milliarden Katholiken verärgern, indem er auf der Domain ‘hocke’ und warte, bis ihm jemand genügend Geld dafür biete. Er werde bei allem was er damit mache erst seine gläubige Großmutter fragen, auch wenn er selbst mit der Religion nichts am Hut habe.

Domain-Namen mit ‘.va’, der Endung für den Vatikan, scheinen noch frei zu sein. Für ‘benedictXVI.va’ oder ‘benedictumXVI.va’ scheint es noch keine Reservierung zu geben.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Keine Angst vor Phishing

Bereits seit einigen Jahren führt die RGF Staffing Germany Schulungen durch, um die eigenen Mitarbeiter…

2 Stunden ago

Blick ins Innenleben industrieller KI

Das Europäische Forschungsprojekt XMANAI hat den Blick in die KI geöffnet und macht ihre Entscheidungsprozesse…

3 Stunden ago

Wie Hacker Large Language Models für ihre Zwecke nutzen

Hacker nutzen LLM weniger als visionäre Alleskönner-Technologien, sondern als effiziente Werkzeuge zum Verbessern von Standardangriffen,…

3 Stunden ago

Software AG entwickelt KI-gestütztes Process-Mining-Tool

Der "ARIS AI Companion" soll alle Mitarbeitenden darin befähigen, Prozesse zu analysieren und Ineffizienzen aufzudecken.

5 Stunden ago

EM 2024: Fußballfest für Cyberangriffe

Kurz vor der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland nehmen die Cyberbedrohungen für Sportfans zu, warnt Marco Eggerling…

2 Tagen ago

CRM: Die Qual der Wahl

Software für das Customer Relationship Management muss passgenau ausgewählt und im Praxistest an das einzelne…

2 Tagen ago