Die im Oktober letzten Jahres vom Dienstleister EDS ins Leben gerufene Agility Alliance hat speziell Großunternehmen davor gewarnt, Linux einzuführen. Es könne Probleme geben, die schwer auszuräumen sind. Gerade bei hohen Anwenderzahlen raten die interessierten Vertreter aus der proprietären Branche vom Einsatz ab, weil die Folgen unwägbar seien und die Skalierbarkeit fraglich.
Für Robb Rasmussen, Vice President von EDS Global Alliances, steht anlässlich einer Tagung im australischen Sidney im Mittelpunkt, dass Linux kein empfehlenswertes Betriebssystem für Konzerne sei. Aus seiner Sicht sei nicht einmal abzuschätzen, wo Linux als solches im Moment überhaupt stehe.
Für ihn ist absehbar, dass Linux sich auf dieselbe Art entwickeln werde, wie seinerzeit Unix – es werde auch hierbei bald viele, viele unterschiedliche Sprachen geben (so genanntes Forking). Allein deshalb rät er Konzernchefs vom unternehmensweiten Einsatz heute ab. Zwar gebe es jetzt Sun Microsystems, die das einzig verbliebene, “echte” Unix-Derivat besäßen, aber diese Entwicklung sollten die Nutzer bei Linux erst einmal abwarten. Zusätzlich hält er die bekannten Fragen zu Security und Skalierbarkeit aufrecht, ohne ins Detail zu gehen. Ein Sun-Vertreter rührte vor den potentiellen neuen, asiatisch-pazifischen Partnern die Werbetrommel für Solaris 10, welches eine bessere Performance und mehr Funktionalitäten als Linux bringe.
Sun ist wie Microsoft Gründungsmitglied der im Oktober 2004 ins Leben gerufenen Partnerschaft, die außerdem Cisco, Dell, EMC, Xerox, Siebel und SAP zusammenfasst. Die Unternehmen sind auf Initiative von EDS angetreten, um im Dienstleistungsbereich für Konzerne und Regierungen aktiver zu sein und die entsprechenden Abteilungen von IBM und Hewlett-Packard hierbei direkt anzugreifen. Für die Softwarekonzerne bedeutet dies, bei EDS-Großprojekten sicher mit im Boot zu sitzen. Einige von ihnen haben aber parallel auch Partnerverträge mit IBM und Hewlett-Packard.
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