“Unix wird zum Nischenprodukt”

Die Zeit des Abwartens ist für viele Anwender offenbar vorbei. Es wird wieder in neue Anwendungen und damit auch in neue Hardware investiert. Das legen zumindest die aktuellen Marktzahlen zum Servermarkt von Gartner und der International Data Corporation (IDC) nahe. Letztere melden ein weltweites Wachstum von 8,1 Prozent im dritten Quartal 2005, Gartner sieht einen weltweiten Zuwachs von 13,2 Prozent. Vor allem Server unter 25.000 Dollar werden angeschafft, melden beide Marktforscher.

Die Ursache für die positive Entwicklung sieht IDC-Analyst Matt Eastwood nicht nur in der Vorbereitung auf künftige Aufgaben, sondern auch als eine Reaktion der Unternehmen auf tatsächliches Wachstum und neue Anforderungen. Dabei setzen viele Firmen inzwischen vermehrt auf Windows als Plattform, beispielsweise für ERP-Software (Enterprise Resource Planning). Für das Wachstum von Microsoft-Produkten mitbestimmend seien deshalb auch Migrationen von Windows NT auf aktuelle Versionen, wie der Analyst erklärt. “Wie viel von dem Wachstum übrigbleiben wird, ist derzeit schwer zu sagen”, fügt Eastwood an.

Rückläufig ist laut Gartner hingegen der Unix-Markt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Zahl der verkauften Server im dritten Quartal 2005 um 4,5 Prozent zurückgegangen. Zu den Verlierern zählen die Groupe Bull mit einem Minus von etwa 15,2 Prozent, Sun Microsystems mit 7,8 Prozent und Hewlett-Packard mit einem Rückgang von 6,8 Prozent. IBM, Fujitsu und Fujitsu Siemens können hingegen um 4,3 beziehungsweise 9,1 Prozent zulegen.

Windows-Server führen den Markt mit einem Anteil von etwa 37 Prozent an. 31 Prozent halten derzeit noch proprietäre Unix-Systeme, 11,5 Prozent entfallen auf Linux. Wobei hier nur die tatsächlichen Verkaufszahlen gemessen werden können, wie Dan Kusnetztky, Program Vice President System Software and Computing Group IDC, auf der LinuxWorld 2005 in Frankfurt einschränkte. “Die Lizenzstruktur von Linux ermöglicht zum Beispiel, dass Linux-Betriebssysteme weiter verbreitet werden dürfen.” Wie hoch diese ‘Dunkelziffer’ der tatsächlichen Linux-Installationen liegen mag, konnte auch Kusnetzky nicht einschätzen.

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Silicon-Redaktion

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