Wer im Belagerungszustand in einem fremden Land einen LKW durchsuchen soll und die Landessprache nicht spricht, dürfte dankbar sein für jede Hilfe – aber nicht jede Hilfe hilft. Das erfahren auch die US-Soldaten im Irak. Ein neues PDA-basiertes Tool der Forschungsabteilung des US-Verteidigungsministeriums könnte die Verständigungsprobleme zwischen arabisch und englisch Sprechenden sogar noch vergrößern. Und es ist bereits seit Mai dieses Jahres in der Live-Testphase im Krisengebiet. Welchen Sinn das macht? Zumindest Erfahrungen sammeln.
Eine Spracherkennungssoftware auf einem PDA mit Toneingang soll dabei die üblichen Sätze vom Englischen ins Arabische und umgekehrt übersetzen. Fehlerfrei. Dabei soll ein PDA die gesprochenen Worte aufnehmen und eine Computerstimme spricht dann nach kurzer Zeit den übersetzten Satz. Soweit die Theorie. Aber die Tücke liegt im Detail.
Das irakische Arabisch unterscheidet sich ganz wesentlich vom Hocharabisch. Außerdem gibt es keine einheitliche Schreibweise für das irakische Arabisch, was eine Voraussetzung für die Programmierung der Software wäre. Ferner kann Spracherkennungssoftware auf dem heutigen Stand nur dann etwas verstehen, wenn eine bekannte Stimme es sagt. Das setzt wochenlanges Training voraus – in einer Straßensituation sicherlich witzig, aber nicht sehr sinnvoll.
Dann kommt noch hinzu, dass irakisches Arabisch in Schriftform wahrscheinlich nicht einmal für die Software genügen wird, weil die Dialekte im Land sehr unterschiedlich sind. Diese Probleme wollen die Forscher aber in den Griff bekommen haben, damit ein US-Soldat sich nicht verspricht. Wie, verraten sie nicht. Doch wir wollen hoffen, dass es ihnen gelungen ist. Es besteht schließlich ein enormer Unterschied zwischen “Machen Sie die Strasse frei” und “Deine Großmutter ist ein Nilpferd”.
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