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Red Hat kritisiert Microsofts Patentpolitik

Red Hat hat Microsoft aufgerufen, Entwickler und Anwender mit der Verfolgung von möglichen Patentverletzungen nicht zu verunsichern. Dazu hat Mark Webbink, Red Hats Generalanwalt, Microsoft angehalten, diesen Verzicht schriftlich festzuhalten.

Sollte sich wirklich ein Fall von Verletzung geistigen Eigentums ergeben, so sollte Microsoft nicht den Weg der SCO Group wählen und einzelne Anwender angehen. Es sei korrekter, sich an die Hersteller zu wenden, wie er bei einer Veranstaltung auf der LinuxWorld in San Francisco erklärte.

“Wenn Microsoft geistiges Eigentum besitzt, das respektiert werden muss, dann soll es gegen die Hersteller vorgehen. Lasst die Anwender aus dem Spiel, das wäre nur anständig”, appellierte Webbink. Er reagierte damit auf Microsofts verschärfte Patentpolitik.

Microsoft will nach eigenen Angaben bis zu 3000 Patente jährlich beantragen. 1994 waren es noch etwa 200 pro Jahr. Webbink sieht vor allem die Kosten, die mit der Patenrecherche verbunden sind, als das große Hindernis für kleinere Firmen. Im Falle einer Anklage könne sich allein die Recherche eines einzelnen Patents auf bis zu 5000 Dollar Kosten summieren.

Daher würden viele kleine Unternehmen versuchen, den Streit schon in einem frühen Stadium beizulegen. Und das alleine aus Kostengründen. “Es ist kein Kinderspiel, es ist für ein Unternehmen teuer, einen Blick auf das Patentportfolio zu werfen”, betonte Webbink. Noch dazu seien über 67 Prozent der Patente, die zwischen 1988 und 1996 verliehen wurden, ungültig. Und auch jetzt würde jeder zweite Patentanspruch vom US-Patentamt abgelehnt. Er sieht deshalb in der aggressiven Patenpolitik Microsofts und anderer großer Hersteller nur die Absicht, den Wettbewerb zu behindern.

Silicon-Redaktion

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