Mit einer gemeinsamen Firma wollen der Elektronikkonzern Sanyo Electric und der Handyhersteller Nokia mehr Anteile auf dem US-Markt erobern. Im zweiten Quartal dieses Jahres soll deshalb eine Transaktion abgeschlossen werden, wonach die beiden Unternehmen künftig gemeinsam Telefone für den CDMA-Standard (Code Division Multiple Access) entwickeln. Bereits im dritten Quartal will das gemeinschaftliche Unternehmen – dessen Name noch offen ist – dann den Betrieb aufnehmen.
Beide Firmen erhoffen sich von der Zusammenarbeit Vorteile. So will Nokia seine eher schwache Stellung in den CDMA-Märkten ausbauen. Sanyo – finanziell angeschlagen – wiederum erhofft sich eine Verbesserung der Rentabilität. Die neu gegründete Firma könnte neben dem südkoreanischen Konzern Samsung zum weltweit größten Hersteller von CDMA-Telefonen werden.
Der CDMA-Standard ist vor allem in den USA verbreitet, ist aber auch in Japan und Südkorea äußerst populär und wird von Netzbetreibern in Lateinamerika, Indien und China eingesetzt. Mit dem weltweit vorherrschenden GSM-Standard, mit dem auch deutsche Handynetze arbeiten, ist er nicht kompatibel.
Nokia hängt in Sachen CDMA hinterher, weil es die elektronischen Bausteine des US-Herstellers Qualcomm meidet – der jedoch besitzt die meisten Patente auf CDMA-Technologie. Sanyo wiederum steht auf dem amerikanischen CDMA-Markt gut da, hat es aber bislang nicht geschafft sich in diesem Segment weltweit zu etablieren. “Sie können das fast als eine Partnerschaft von zwei Schwächen charakterisieren”, sagte deshalb Gartner-Analyst Nick Ingelbrecht in Australien.
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