IBMs Cell treibt Blade an

Der Cell-Prozessor von IBM wird außerhalb von Spielkonsolen zuallererst seinen Weg in einen Zweiwege-Blade von Mercury Computer Systems finden. Doch nicht nur für den Blade-Hersteller, auch für IBM ist die neue Implementierung ein interessanter Schritt. Mercury plant zudem weitere Produkte auf Basis des Cell BE (Broadband Engine). Ab dem zweiten Quartal 2006 soll der Server zu haben sein.

Mercury ist der erste Hersteller, der den Cell im Business-Bereich einsetzt. Der Blade-Server eigne sich für die Industrie, den medizinischen Bereich und für militärische Zwecke. Etwa für umfangreiche Simulationen und die Auswertung von Röntgenaufnahmen. Als Betriebssystem setzt Mercury auf Linux.

Mit der XDR-Memory von Rambus und den Spezifikationen von IBMs BladeCenter werde der Server bis zu 400 GFLOPS (Floating-Point Operations per Second) erreichen. Neben Linux verwendet Mercury auch Teile der freien Entwicklerumgebung Eclipse, um ein offenes Framework zur Verfügung stellen zu können. Dabei sollen die Compiler, Debugger und mathematischen Bibliotheken, Utilities und Middleware, die die besondere Architektur des Cells erforderlich machen, nahtlos integriert werden.

Über das BladeCenter-Ökosystem von IBM bekommt der Server, der im Rack eine Höheneinheit belegt, auch Server-Software, Storage- und Netzwerkfunktionen. Bis zu sieben Server lassen sich in einem Rack zusammenschließen. Mit einer 7U-Konfiguration verarbeitetet der Server bis zu 2,8 TeraFLOPS, wie der Hersteller mitteilte.

“Wir sind froh, dieses Produkt so schnell auf den Markt bringen zu können, und die Engineering- und Technologie-Dienste bei IBM haben das möglich gemacht”, erklärte Randy Dean, Vice President, Business and Technolgy Deployment bei Mercury. Schon hätten auch erste Anwender Interesse an der neuen Technologie gezeigt. Einige wollten die Blades gleich in die Produktion mit einbinden, andere planen, das System als eine Plattform für Entwickler einzusetzen.

Mercury Computer Systems hat sich auf die Herstellung von hochperformanten Lösungen für Signal- und Bildverarbeitung spezialisiert. So setzt etwa die US-Armee auf Mercury-Produkte, um Radar- und Sonarsignale in Echtzeit zu verarbeiten. Auch bei der elektronisch unterstützten Diagnostik kommen Mercury-Lösungen zum Zuge.

Silicon-Redaktion

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