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E-Mails werden allzu gern missverstanden

“Arbeite nicht zu hart!”, schreibt einer – “So eine Frechheit!”, denkt ein anderer und tippt eine geharnischte Antwort und der Zirkus im Web geht los. Menschen sind digital nicht viel empfindlicher als bei direkter Konfrontation – doch da die Stimme als Wegweiser fehlt, können schwere Gefechte aus einer kleinen Ursache entstehen: Eine neue Studie belegt jetzt, das die Frage, ob eine E-Mail richtig oder grundfalsch verstanden wird, reiner Zufall ist. Sonst nichts.

Wenn sich die Adressaten nicht kennen, kommt es besonders gerne zu Missverständnissen. Wie die Uni von Chicago herausfand, ist es für die meisten Menschen sehr leicht, etwas Harmloses falsch zu deuten. Die Versuche wurden an 30 Studentenpaaren durchgeführt, die auf eine Liste von 20 Äußerungen reagieren sollten. Und sie machten die Hälfte der Zeit Fehler, wobei sie sich aber bei 90 Prozent des Tests felsenfest sicher waren, dass sie die Botschaft richtig verstanden hatten.

Die Psychologen in Chicago sagen, die Missverständnisse entstehen, weil man immer den Unterton annimmt, den man im eigenen Kopf “hört”. Die Einordnung des Absenders nach sozialer Rangfolge und die aktuelle Stimmung spielen dabei eine große Rolle – und schon reiht sich ein verbaler Ausfall an den anderen – per Blog, per Mail oder einfach direkt. Die Lösung für das Problem ist dieselbe wie bei Tisch: Benimm-Regeln. Damit Geschäftskontakte nicht durch Missverständnisse zerstört werden, empfiehlt sich vielleicht eine Art von Netikette.

Silicon-Redaktion

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