Im deutschen Kabelmarkt werden die Karten neu gemischt. Wie mehrere große deutsche Tageszeitungen übereinstimmend berichten, wird der US-Finanzinvestor Providence den größten deutschen Fernsehkabelbetreiber Kabel Deutschland (KDG) komplett übernehmen. Ein Drittel gehört bereits den Amerikanern, die beiden anderen Drittel kauft Providence seinen beiden bisherigen Partnern Apax und Goldman Sachs ab.
Nach der Neuordnung will Kabel Deutschland (KDG) die Modernisierung seines Netzes deutlich forcieren. Den Informationen zufolge plant die KDG in den nächsten drei Jahren 90 Prozent ihres Netzes derart aufzurüsten, dass es auch als schneller Internetzugang und zum Telefonieren benutzt werden kann. Für dieses Projekt plant KDG in den kommenden drei Jahren Investitionen im Umfang von ungefähr 500 Millionen Euro.
Damit macht der Münchner Konzern der Deutschen Telekom Konkurrenz, die bisher mit ihren DSL-Anschlüssen Marktführer im Internetzugangsgeschäft ist. Die Telekom wappnet sich bereits für diesen Angriff und plant ein superschnelles Glasfasernetz, das auch hochauflösendes Fernsehen übertragen werden kann.
Die Finanzinvestoren kennen das Kabel- und Mediengeschäft gut. In diesem Jahr waren sie in Spanien, Schweden und in den Niederlanden bei Kabelnetzbetreibern eingestiegen. Außerdem sind sie am Hollywood-Studio MGM und am Satellitenkonzern Panamsat beteiligt.
Als Folge der neuen Eigentümerstruktur soll es möglicherweise schon in der kommenden Woche bei Kabel Deutschland einen Managementwechsel geben. Wie zu hören ist, favorisiert Providence als künftigen Sprecher der Geschäftsführung den KDG-Manager Christof Wahl. Der bisherige Konzernchef Roland Steindorf hatte schon im Sommer angekündigt, in den Aufsichtsrat wechseln zu wollen.
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