Das New Yorker U-Bahnsystem wird auf absehbare Zeit zunächst kein eigenes Handynetz erhalten. Zu unausgewogen sind die Angebote, zu groß die Zweifel. Die bereits mehrfach verschobene Ausschreibung für das Großprojekt soll am kommenden Mittwoch stattfinden, doch die Vermutung, dass sie noch einmal verschoben wird, ist wohl nicht ganz von der Hand zu weisen.
Einer der interessierten Projektnehmer zweifelt an, ob die Ausstattung für alle 277 U-Bahn-Stationen überhaupt vonnöten ist. So gebe es schlecht besuchte Haltestellen, bei denen sich der Aufwand nicht rechne, heißt es in einem Bericht der New York Times. Ein anderer Interessierter schrieb an die Vergabestelle, dass der Anteil, den die Betreiberin ‘Metropolitan Transportation Authority’ für sich verbuche, in keinem Verhältnis stehe und die Technikpartner das Nachsehen hätten.
Außerdem beklagte einer, dass das geplante Handynetz nicht ganz so modern sei, wie es sein könnte. Schließlich sei keine durchgängige Verbindung, die auch ein Telephonieren in fahrenden Zügen erlaube geplant, sondern nur ein stabiler Empfang auf den Stationen. Andere Fragen möglicher Partner betreffen die Diskussion, die seit den Anschlägen in London offen in der Bevölkerung geführt wird: Einerseits ist es demnach möglich, mit Handysignalen Bomben zu zünden – andererseits können Handys auch genutzt werden, um schnell die Rettungskräfte zu rufen und zu informieren.
Fest steht allerdings, dass die Stadt New York ein solches Handynetz will – und die U-Bahn-Passagiere auch. Bewerber um den Aufbau heißen: T-Mobile, Cingular Wireless, Spring Nextel und Verizon Wireless. Dem Bericht zufolge ist es sogar möglich, dass die erbitterten Rivalen sich für dieses lukrative und einmalige Großprojekt zu einem Konsortium zusammenfinden – vorausgesetzt, die Tunnel werden mit einbezogen.
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