Das zumindest glaubt das Marktforschungsinstitut JupiterResearch. ISPs könnten künftig für größere Bandbreiten sowohl Anbieter als auch Anwender zusätzlich zur Kasse bitten. Derzeit konsolidiert sich der Markt. Die Provider bekämpfen sich gegenseitig indem sie auf hohe Margen verzichten, um ihre Dienste möglichst günstig und konkurrenzfähig anbieten zu können.
Da stelle ein priviligierter Zugang für Webseiten, die dafür bereit sind zu zahlen, eine interessante alternative Einnahmequelle dar, glaubt Ian Fogg, Analyst bei JupiterResearch. Natürlich könnten in einem zweiten Schritt auch besserverdienende Nutzer zur Kasse gebeten werden.
Technisch wäre die Implementierung solcher Priorisierungen über Traffic-Management-Tools kein sonderliches Problem, so Fogg. In erster Linie werden ISPs jedoch zunächst dazu übergehen, ihre eigenen Dienste wie IPTV oder Voice-over-IP gegenüber anderen Anwendungen oder Webseiten zu priorisieren. Dabei sei für den Kunden das Thema Transparenz gegenüber den Kunden entscheidend.
In einer JupiterResearch-Studie gaben 16 Prozent der befragten Internet-Nutzern an, von ihrem ISP Garantien einzufordern, Angebote nicht zu priorisieren oder zu benachteiligen. Weitere 29 Prozent wünschen sich eine Flatrate, die den Nutzer nicht einschränken.
Wie eine gemeinsame Kampagne in den USA von Ebay, Amazon, Microsoft und Google zeigte, scheinen nicht nur Anwender, sondern auch Portalbetreiber ein starkes Interesse an einem neutralen Netz zu haben. Im Sommer vergangenen Jahres hatten diese Dienste versucht vor dem US-Senat die Neutralität des Netztes in einem Gesetzt zu verankern. Das Vorhaben scheiterte damals.
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