Doch solche Systeme hatten jedoch zu diesem Zeitpunkt noch Seltenheitswert. Eine österreichische Entwicklung könnte hier vielleicht helfen: Eine Software analysiert Daten, die herkömmliche Festplatten bei Erschütterungen aussenden.
Der Programmierer Michael Stadler hat seinen ‘Tsunami Harddisk Detector’ jetzt auf der Ars Electronika in Linz vorgestellt. Ein Schreib/Lesekopf einer Festplatte schwebt wenige tausendstel Millimeter über der magnetischen Oberfläche der Festplatte. Um wirklich die Daten schreiben und lesen zu können, muss der Tastarm bei jeder kleinsten Erschütterung nachjustiert werden.
Dafür gibt die Festplatte ein Signal an den Rechner weiter. Anhand des ‘Position Error Signal’ (PES) kann die Software ein Erdbeben erkennen. Um Fehlermeldungen einzelner starker Erschütterungen auszuschließen, hat Stadler die PCs für sein Frühwarnsystem vernetzt. Entdecken mehrere Systeme in verschiedenen Städten ein ähnliches Muster, so könne man von einem Erdbeben ausgehen.
Der Entwickler hat bereits ein Patent für diese Idee angemeldet. Dennoch ist die kostenlose Software noch in der Testphase. Probleme bereitet dem Programmierer die Kalibrierung der Software. Zudem sind diese PES nicht standardisiert. Für valide Daten müssten die Informationen von ungefähr 5000 Rechnern ausgewertet werden. Ein aktueller Standard-Prozessor, so gesteht Stadler, sei mit der Kalkulation für die Wellenberechnung zu knapp einem Drittel ausgelastet. Daran müsse noch gearbeitet werden.
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