Sicherheitstechnik ist eine Goldgrube

Auf der IT-Messe Systems in München teilte der Branchenverband Bitkom mit, dass 2005 mit Sicherheitselektronik bereits 26,5 Milliarden Euro umgesetzt wurden. 2000 waren es noch ‘nur’ rund 17 Milliarden Euro. Wie eine Beule könnte der Markt in drei Jahren angeschwollen sein, auf bis zu 40 Milliarden Euro.

“Deutschland zählt zwar zu den stärksten Märkten Europas. Hier summierten sich 2005 die Umsätze mit Sicherheitselektronik auf knapp 2 Milliarden Euro”, sagte Bitkom-Vizepräsident Jörg Menno Harms. “Doch speziell im Segment der Videoüberwachung liegen wir weit abgeschlagen hinter Großbritannien.” Unterschiede gebe es auch in der Nachfragestruktur. Während auf der Insel mehr als die Hälfte aller Kameraumsätze mit Verkäufen an die öffentliche Hand gemacht würden, seien es Deutschland nur ein Viertel.

Zu den größten Investoren in die Videoüberwachung zählen laut Bitkom hierzulande die Verkehrsunternehmen. “Die Deutsche Bahn überwacht mit über 3000 Kameras die Bahnhöfe”, erklärte Jens Puls, Leiter der Konzernsicherheit bei der Deutschen Bahn AG.

Bei biometrischen Anwendungen sei Deutschland allerdings schon sehr weit und stelle den weltweit größten Biometriemarkt. Seit der Einführung am 1. November 2005 wurden mehr als 1,5 Millionen Pässe mit biometrischen Daten ausgegeben. Gespeichert sind bisher die Gesichtsmerkmale des Inhabers. 2007 kommen die Fingerabdrücke dazu. Die Nachfrage nach solchen Produkten spiegelt sich auch in den Marktzahlen wieder. Für 2010 ist mit einen globalen Jahresumsatz in Höhe von knapp 4,9 Milliarden Euro zu rechnen. Die Erkennung von Fingerabdrücken gilt als die wichtigste der biometrischen Technologien. Den zweitgrößten Anteil nimmt die Gesichtserkennung ein.  Die Angaben beruhen auf einer exklusiven Studie der Freedonia Group.

Lediglich mehr Kameras zu installieren löse aber noch nicht das Sicherheitsproblem. Wichtiger sei noch, gefährliche Situationen im Vorfeld zu erkennen, wahrsagte Harms und hat die passende Technik parat: Intelligente Videosensorik. Kern dabei ist die Bewegungsanalyse, bei der eine Software die Bilder von Überwachungskameras auswertet. Steht zum Beispiel ein herrenloser Koffer für längere Zeit auf einem Bahnsteig, schlägt das System Alarm. In Deutschland kommen solche computergestützten Kamerasysteme bisher aber kaum zum Einsatz.

Silicon-Redaktion

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