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Video-Streams werden zum Jungbrunnen für Cisco

“Wenn es eine Killeranwendung gibt, dann ist es Video”, sagte er auf der C-Scape, einer Cisco-Analystenkonferenz. Die Nutzung von Video-Inhalten, ihr Transfer und das Vorhalten und Abrufen sowie das bandbreitenintensive Streamen sollen auf Ciscos Image wirken wie ein warmer Regen. Auch die Innovationsfähigkeit des Konzerns soll gleichzeitig wiederhergestellt werden.

Chambers sprach davon, dass er mit einer wahren Explosion der Nutzung rechne. Und zwar in allen möglichen Netzwerkbereichen: High Definition Fernsehen, Geschäftsvideos in Unternehmen oder IPTV in Carrier-Netzen. Auch Video on Demand und gestreamte Inhalte, wie sie Dienste wie YouTube und MySpace anbieten, sollen nicht zuletzt die Geschäfte bei Cisco ankurbeln.

Chambers legte die aktuelle Zahl, dass derzeit jeden einzelnen Tag 40 Millionen Videos allein bei YouTube mit 200 TByte Speichervolumen gestreamt werden, für Cisco aus. Diese Masse müsse schließlich transportiert werden und dabei will der Konzern verdienen. Außerdem nannte er dies nur den Anfang einer noch kommenden Welle von Video-Diensten, die die Netzwerke unter Druck bringen würden.

Cisco steht mit den bekannten Produkten bereit und hofft vor allem für den gigantischen Router der Familie CRS-1 auf Absatz, obwohl dieser jetzt schon beträchtlich ist. Chambers sagte, dass ein durchschnittlich großer Kunde aus dem Serviceprovider-Umfeld heute sein Netzwerk mit 10, 20 und teilweise mit bis zu 40 solcher Kisten ausstatte. Dies in Umgebungen, wo vor kurzem noch drei CSR-1-Router als mehr als ausreichend betrachtet worden seien.

Die Videodienste seien auch hierbei Treiber und zwängen die Kunden zu rechtzeitiger Aufrüstung, um die Leistung zu bringen. Im Heimbereich sollen die Marken Linksys und Scientific Atlanta für attraktive Angebote sorgen. In diesen Bereich fällt auch die eigene Streaming-Box ‘Cisco Media Player’, die nicht nur durch Verkauf des Systems an sich, sondern durch Rückwirkung auf die anderen Produktgruppen Geld in die Kassen spülen soll.

Im Bereich Datenzentrum setzt der Konzern nach wie vor auf die Ablösung serverbasierter Arbeit durch Prozesse, die flexibel sind und ins Netzwerk verlagert werden können. Schichten aus Middleware und Messaging sollen dabei helfen, die Initiative ‘Service Oriented Network Architecture’ stärker zu verbreiten. Diese soll sowohl beim Speichern als auch im produktiven Geschäft die Virtualisierung verbessern. Chambers sagte, diese Art der Virtualisierung könne Unternehmen genauso umkrempeln wie Carrier, Medien- und Unterhaltungsindustrie. Für ihn ist dieses Konzept ein Schlüsselbereich von Cisco.

Während anwesende Analysten laut US-Presse wenig Neues in der Rede des CEO fanden, umriss der Cheftechniker des Konzerns, wie diese Mosaiksteine zu einem Ganzen werden könnten. Charles Giancarlo, der Chief Development Officer von Cisco, will dafür den Startup-Geist der Firma wiederbeleben. Der Konzern, so wie er heute dasteht, wurde aus mehr als hundert eingekauften, hochinnovativen Kleinfirmen zusammengestellt. Giancarlo fragt sich, wo die Entrepeneure aus diesen Firmen hingekommen seien. Die Hälfte von ihnen, etwa 5000 übernommene Mitarbeiter, sei schließlich noch an Bord.

Ein Umbau der Abteilung Emerging Technologies soll jetzt die interne Innovation ankurbeln. Die Kritik, dass Cisco selbst nichts erfinden könne und eine Firma kaufen müsse, um innovativ zu sein, will er dadurch abstellen. Die Innovationsgruppen heißen: Enterprise IP Communications, Home Networking, Optical Networking, Security, Storage Area Networking und Wireless. Diese Bereiche sollen als Advanced Technologies Produkte hervorbringen, mit denen Cisco bald eine Milliarde Dollar im Jahr umsetzen will. Einmal im Quartal, so versprach Chambers, werde Cisco eine neue Emerging Technology vorstellen.

Silicon-Redaktion

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